V O R A N K Ü N D I G U N G E N
Konzert mit der Messe für Doppelchor von Frank Martin,
den Fest- und Gedenksprüchen op. 109 von Johannes Brahms
sowie Motetten von Giacomo Meyerbeer und Max Reger
In der Zeit vor Corona hatte sich der CoroCantiamo mit der sehr individuellen Sichtweise auf die Tradition der Requiem-Vertonungen durch den Neoromantiker und Neutöner Ildebrando Pizzetti aus den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts beschäftigt. Nun folgt ein Pendant mit Sicht auf die Tradition der röm. Messe des franco-schweizerischen Komponisten Frank Martin aus der gleichen Zeit. Martin arbeitet mit Klangfeldern und elegischen Melodien, ohne die Welt der Tonalität vollständig zu verlassen. Der Tonschöpfer selbst hatte für das Werk nie eine Aufführung oder gar ein bestimmtes Ensemble im Sinn, sodass das Werk erst auf Initiative eines Hamburger Chorleiters fast 40 Jahre später zur Uraufführung kam. Martin selbst bezeichnete die Kom-position dieser Messe „als eine Sache zwischen Gott und mir allein“. So bricht die Komposition mehrfach mit Klischees und Stereotypen aus der langen Tradition der Messvertonungen.
Vertonungen dreier Komponisten aus verschiedenen Phasen der Romantik stehen diesem Werk gegenüber. Frühestes Werk ist die Vertonung des 91. Psalms durch Giacomo Meyerbeer. Der gebürtige Jude verließ seine Heimatstadt Berlin und wure zum produktivsten Vertreter der gerade entstehenden großen französischen Oper. Die Vertonung schwelgt ganz im Tonfall der großen Oper, obwohl sie formal in der Tradition der venezianischen Mehrchörigkeit steht.
Die Fest- und Gedenksprüche op. 109 von J. Brahms folgen ebenfalls dieser Tradition. Aber auch sein Werk atmet den spinnweb-feinen Satz des hochromantischen Sinfonikers. Am Scheitelpunkt zur Moderne steht bereits der Spätromantiker Max Reger mit seinem Motetten-zyklus op. 110, in der er - wie in keinem anderen Vokalwerk - die harmonischen Mittel bis ins äußerste ausreizt und als Ausdrucksmittel einsetzt, wie man es sonst von seinen großen Orgel- und Orchesterwerken kennt. Anlässlich seines 150.Geburtstages erklingen zwei der drei Motetten dieser Sammlung.
Auch diese drei Romantiker scheinen in ihren Werken sehr persönliche, ungewöhnliche Zugänge zu den Texten gefunden zu haben. Dies ist vielleicht ein Grund, weshalb alle diese Werke eher selten auf den Konzertprogrammen stehen.
Samstag 16. November 2024, um 19:30 Uhr, St. Michaelskirche, Schwanberg, Rödelsee
Sonntag 17. November 2024, um 17:00 Uhr, evang.-luth. Hoffnungskirche, Katzwang
Samstag 23. November 2024, um 18:00 Uhr, evang.-luth. Kirche St. Laurentuis, Roßtal
V E R G A N G E N E     K O N Z E R T E
500 Jahre evangelisch im Nürnberger Land
Die Freie Reichstadt Nürnberg war bei der Durchführung der Reformation eine der wichtigsten Akteure. So wurden vor genau 500 Jahren in ihr die ersten Gesangbücher gedruckt, die in der Folgezeit zu einem bedeutenden Merkmal der evangelischen Kirche wurden – bis heute.
Gleichzeitig war Nürnberg die erste Reichstadt, die die Reformation einführte. Noch vor dem großen Religionsgespräch 1525 führte die Stadt in den zugehörigen Landgemeinden ungefähr ein Jahr zuvor die Reformation durch. Der im damals Nürnberger Grenzort Bruck geborene und getaufte Sebald Heyden war als Pädagoge, Musiktheoretiker und Liederdichter einer der bedeutendsten Akteure bei der Einführung der Reformation in Nürnberg. Er organisierte z. B. verantwortlich das erwähnte Religionsgespräch. Liedertexte von ihm fanden schnell Eingang in den Kanon der Gesangbücher, eines davon steht noch heute im Gesangbuch.
Mitglieder des CoroCantiamo präsentieren mit ihrem Konzert einen musikalischen Spiegel zu diesen Entwicklungen – vom zweistimmigen Bicinium bis zum dreichörigen Vokalkonzert. War doch Nürnberg als kulturelles Zentrum Deutschlands damals dafür prädestiniert. Dabei zeigt sich, dass sich die Reformation nicht ganz so „erruptiv“ durchsetzte, wie man glauben möchte. Gerade in der Musik, werden alte Traditionen hochgehalten und lange genutzt bzw. benutzt. So erklingen im Konzert Werke von Caspar Othmayr, Georg Forster, Wilhelm Breitengraser, Hans Leo Hassler und Johann Staden, dazu vertonte Texte von Sebald Heyden – sowie eine Messe von Conrad Rein aus dem Jahre 1499, die noch Jahrzehnte nach Einführung der Reformation in Nürnberg zur Aufführung kam.
Samstag 03. August 2024, um 19:00 Uhr, evang.-luth. Kirche St. Peter & Paul, Erlangen-Bruck
Sonntag 04. August 2024, um 19:00 Uhr, evang.-luth. Kirche St. Egidien, Nürnberg
...und Du hörtest meine Stimme
Oratorium Jonas von Giacomo Carissimi (1605 - 1674) sowie Kompositionen des italienischen Barock zu Vesper und Komplet
Samstag 06. Juli 2024, um 19:30 Uhr, evang.-luth. Hauptkirche, Wilhermsdorf
Sonntag 07. Juli 2024, um 19:30 Uhr, St. Laurentius, Möhrendorf
Im 15. und 16. Jahrhundert, einer Zeit breiter Spiritualität in der Bevölkerung Europas, wurden die monastischen Tageszeiten-andachten, sog. Stundengebete, auch außerhalb der Klostermauern immer beliebter. Auch die lutherische Kirche übernahm in größeren Gemeinden und Städten diese Tradition, und nutzte vor allem die Gebetszeit der Vesper am Spätnachmittag für Predigtgottesdienste, um die neue Lehre (auch unter der Woche) weiterzutragen. Begriffe wie „Vespern“, gemeint ist das folgende Abendessen, oder „Christvesper“ erinnern noch daran. Die gesungenen Tageszeitgebete basieren vor allem auf dem Absingen der Psalmen. Im Ablauf der Stundengebete wurden so alle 150 Psalmen einmal pro Woche durchgebetet.
In Kathedralen und Stiftskirchen, aber auch in größeren Klöstern wurden zu besonderen Festen oder auch nur an Sonntagen besonders Vespern repräsentativ ausgeformt. Dabei konnte es passieren, dass der meditative Charakter des Stundengebets aufgebrochen wurde – mal zugunsten einer größeren Prachtentfaltung, mal zugunsten einer modischen, plakativen Vertonung.
In diesem Konzert erklingen Beispiele solcher frühen Vertonungen zu Vesper und Komplet in der Tradition des italienischen Barock. Eingebettet in verschiedene Vespergesänge erklingt als Element der „Verkündigung“ ein knappes Oratorium von G. Carissimi über die Geschichte des Propheten Jona, bevor die komplette Vertonung des Nachtgebets, der sog. Komplet, von Sebastiano Cherici, Kapellmeister am Dom zu Pistoia, das Konzert beschließt. Gerade diesem Gesamtwerk ist jedoch das Bemühen abzuspüren, den kontemplativen Charakter des Gebetsgottesdienstes nicht aufzugeben.
40 Minuten zur Osterzeit mit Nürnberger Musik der Reformationszeit
2024 gedenkt die evangelische Kirche der ersten Druckausgabe eines Gesangbuchs. Schnell folgten weitere Gesangbücher, mit denen sich die neue Lehre nachhaltig verbreiten ließ. Doch war dies zunächst eher ein Buch für den Hausgebrauch und die Unterweisung. Erst allmählich drangen die neuen Lieder auch in den evangelischen Gottesdienst ein. In der freien Reichstadt Nürnberg wurde zunächst nach wie vor die Liturgie in lateinischer Sprache abgehalten. Das vierstimmige Kantionale von Hans Leo Hassler war in Nürnberg nachweislich das erste in Nürnberger Gottesdiensten gebräuchliche Gesangbuch, und dies für mindestens ein Jahrhundert – mit zahlreichen Erweiterungen u.a. von Johann Staden aus der folgenden Komponistengeneration.
Zum Sonntag Kantate präsentiert der CoroCantiamo aus Erlangen einen Spiegel österlicher Musik im Nürnberg nach der Reformation mit Musik von Caspar Othmayr, Georg Forster, Hans Leo Hassler, Johann Staden und Michael Praetorius, der einige Ausgaben seiner Notendrucke dem Nürnberger Rat widmete und über seine Kontakte, besonders zu Hans Leo Hassler, auch in Nürnberg bekannt und geschätzt war. Im Konzert-programm enthalten sind auch Sätze aus dem oben genannten Kantionale.
Samstag 27. April 2024, um 19:00 Uhr, Katharinenkirche, Seukendorf
Sonntag 28. April 2024, um 11:30 Uhr, Neustädter Universitätskirche, Erlangen
Choralpassion op. 7 von Hugo Distler sowie Responsorien von Carlo Gesualdo da Venosa
Neben der Konzentration auf das historisch informierte Musizieren Alter Musik beschäftigt sich der Erlanger CoroCantiamo mit seinem Chorleiter Marco Schneider seit einigen Jahren auch immer wieder mit epochalen Werken der frühen Moderne. Mit der Choralpassion op. 7 des in Nürnberg geborenen Hugo Distler (1908 - 1942) folgt nun ein weiteres Großwerk des Spätexpressionismus, passend zum Gedenken an das 500jährige Jubiläum des evangelischen Gesangbuchs.
Distler orientiert sich in Duktus und Kompositionsstrukturen stark an den drei Passionen von Heinrich Schütz (1585 – 1672), die durch ihre archaische Klangsprache bestechen. Dennoch setzt er klare, eigenständige Akzente - nicht nur durch den eigenen, seiner Zeit geschuldeten Vertonungsstil. Viel mehr zeigt sich dies in der durch-rhythmisierten Form der einstimmigen Erzählung wie im Aufbrechen der Gesamtstruktur: In der Tradition der barocken Passionsharmonie, einer Verschmelzung aus den unterschiedlichen Passionserzählungen der vier Evangelisten, setzt Distler durch Herausgreifen einzelner Passionsszenen eher Schlaglichter auf einzelne Aspekte des Leidens Christi. Seine Volkschöre und die rhythmisierten Erzähl-Passagen erzeugen eine packende Dramatik, die sich in dieser Form bei Distler nirgends mehr findet. Eingefügte Verse aus dem evangelischen Choral „Jesu, deine Passion will ich jetzt bedenken“ setzen Momente der Reflexion, und leiten gleichzeitig zum nächsten Erzählstrang weiter.
Die expressiven Passions-Responsorien von Carlo Gesualdo da Venosa (1566 - 1613) erinnern auf dem Hintergrund ihrer Entstehungszeit an den Passionsstil Distlers. So sollen einige Kompositionen aus diesem Zyklus die Passion einrahmen und gleichzeitig auch an den gewollten liturgischen Bezug der Distlerschen Passion erinnern.
Samstag, 09. März 2024, um 19:30 Uhr, St. Michaelskirche, Schwanberg 4, 97348 Rödelsee
Sonntag, 10. März 2024, um 18:00 Uhr, evang. luth. Kirche St. Gumbertus, Johann-Sebastian-Bach-Platz 3, 91522 Ansbach
Sonntag, 17. März 2024, um 18:00 Uhr, kath. Heilig-Kreuz-Kirche, Langfeldstraße 36, 91058 Erlangen
Der Eintritt zum Konzert ist frei. Spenden werden dankbar entgegengenommen.
Ein Freudenschein ist mir von Gott entstanden
Kantaten BWV 1, 65 und 96 von Johann Sebastian Bach,
sowie von Christoph Graupner und Georg Gebel
Das diesjährige Weihnachtskonzert des CoroCantiamo wartet mit einigen Kuriositäten auf. Alle Kompositionen drehen sich mal mehr, mal weniger um das Licht der Welt, das in Jesus Christus auf die Welt kam.
Schauen die gottesdienstlichen (Lesungen und) Musiken zu Weihnachten aus der Perspektive der Menschwerdung Gottes auf das Geschehen, kehrt sich der Blickwinkel zu Epiphanias (Hl. Drei Könige) um und betrachtet eher die Göttlichkeit im Jesuskind. Das zeigt sich sehr schön in der berühmten Dreikönigskantate „Sie werden aus Saba alle kommen“ BWV 65 von Johann Sebastian Bach. Noch zwei weitere Kantaten aus der Feder des berühmten Leipziger Thomaskantors (BWV 1 und 96) werden erklingen. Alle drei warten mit einer für Bach eher ungewöhnlichen Orchesterbesetzung auf. So wird das Flimmern des Morgensterns in der einen Kantate nach Art eines Concerto grosso mit zwei zusätzlichen Soloviolinen im Orchestersatz nachgezeichnet, in der anderen mittels einer virtuosen Piccoloflöte.
Daneben erklingen noch zwei Adventskantaten der Bachzeitgenossen Christoph Graupner und Johann Georg Gebel, beide erstmalig aufgeführt nach einem mehr als 250 Jahre langen Dornröschenschlaf in den Archiven. Graupners frühe Kantate „Welch Glanz erhellt den Dampf von Sinai“ zum ersten Advent wartet nicht nur mit einem recht unkonventionellen, farbenreichen Text auf, sondern einer ebenso facettenreichen, detailverliebten Vertonung. Die reichhaltige Komposition des Rudolstädter Hofkapellmeisters Gebel ist ein kurzweiliges, virtuoses Pendant dazu. Ein ebenso erstmalig wieder aufgeführtes „Weihnachtskonzert“ des Bayreuther Hofkapellmeisters Johann Pfeiffer aus der gleichen Zeit rundet das Kabinett wunderschöner, selten gehörter Weihnachtsmusik ab.
In der Konzertpause Verkauf von Glühwein, alkoholfreiem Punsch und anderen Köstlichkeiten.
Freitag, 29. Dezember 2023, um 19:00 Uhr, evang.-luth. Kirche St. Peter und Paul, Erlangen-Bruck
Konzert mit der Messe für Doppelchor von Frank Martin,
den Fest- und Gedenksprüchen op. 109 von Johannes Brahms
sowie Motetten von Giacomo Meyerbeer und Max Reger
In der Zeit vor Corona hatte sich der CoroCantiamo mit der sehr individuellen Sichtweise auf die Tradition der Requiem-Vertonungen durch den Neoromantiker und Neutöner Ildebrando Pizzetti aus den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts beschäftigt. Nun folgt ein Pendant mit Sicht auf die Tradition der röm. Messe des franco-schweizerischen Komponisten Frank Martin aus der gleichen Zeit. Martin arbeitet mit Klangfeldern und elegischen Melodien, ohne die Welt der Tonalität vollständig zu verlassen. Der Tonschöpfer selbst hatte für das Werk nie eine Aufführung oder gar ein bestimmtes Ensemble im Sinn, sodass das Werk erst auf Initiative eines Hamburger Chorleiters fast 40 Jahre später zur Uraufführung kam. Martin selbst bezeichnete die Kom-position dieser Messe „als eine Sache zwischen Gott und mir allein“. So bricht die Komposition mehrfach mit Klischees und Stereotypen aus der langen Tradition der Messvertonungen.
Vertonungen dreier Komponisten aus verschiedenen Phasen der Romantik stehen diesem Werk gegenüber. Frühestes Werk ist die Vertonung des 91. Psalms durch Giacomo Meyerbeer. Der gebürtige Jude verließ seine Heimatstadt Berlin und wure zum produktivsten Vertreter der gerade entstehenden großen französischen Oper. Die Vertonung schwelgt ganz im Tonfall der großen Oper, obwohl sie formal in der Tradition der venezianischen Mehrchörigkeit steht.
Die Fest- und Gedenksprüche op. 109 von J. Brahms folgen ebenfalls dieser Tradition. Aber auch sein Werk atmet den spinnweb-feinen Satz des hochromantischen Sinfonikers. Am Scheitelpunkt zur Moderne steht bereits der Spätromantiker Max Reger mit seinem Motetten-zyklus op. 110, in der er - wie in keinem anderen Vokalwerk - die harmonischen Mittel bis ins äußerste ausreizt und als Ausdrucksmittel einsetzt, wie man es sonst von seinen großen Orgel- und Orchesterwerken kennt. Anlässlich seines 150.Geburtstages erklingen zwei der drei Motetten dieser Sammlung.
Auch diese drei Romantiker scheinen in ihren Werken sehr persönliche, ungewöhnliche Zugänge zu den Texten gefunden zu haben. Dies ist vielleicht ein Grund, weshalb alle diese Werke eher selten auf den Konzertprogrammen stehen.
Samstag, 25. November 2023, um 19:00 Uhr, Neustädter Universitäts-Kirche, Erlangen, Neustädter Kirchenplatz 1, 91054 Erlangen
...und Du hörtest meine Stimme
Oratorium Jonas von Giacomo Carissimi (1605 - 1674) sowie Kompositionen des italienischen Barock zu Vesper und Komplet Claudio Monteverdi (1567 - 1643), Francesco Cavalli (1602 - 1676), Giovanni Legrenzi (1626 - 1690), u.a.
Im 15. und 16. Jahrhundert, einer Zeit breiter Spiritualität in der Bevölkerung Europas, wurden die monastischen Tageszeiten-andachten, sog. Stundengebete, auch außerhalb der Klostermauern immer beliebter. Auch die lutherische Kirche übernahm in größeren Gemeinden und Städten diese Tradition, und nutzte vor allem die Gebetszeit der Vesper am Spätnachmittag für Predigtgottesdienste, um die neue Lehre (auch unter der Woche) weiterzutragen. Begriffe wie „Vespern“, gemeint ist das folgende Abendessen, oder „Christvesper“ erinnern noch daran. Die gesungenen Tageszeitgebete basieren vor allem auf dem Absingen der Psalmen. Im Ablauf der Stundengebete wurden so alle 150 Psalmen einmal pro Woche durchgebetet.
In Kathedralen und Stiftskirchen, aber auch in größeren Klöstern wurden zu besonderen Festen oder auch nur an Sonntagen besonders Vespern repräsentativ ausgeformt. Dabei konnte es passieren, dass der meditative Charakter des Stundengebets aufgebrochen wurde – mal zugunsten einer größeren Prachtentfaltung, mal zugunsten einer modischen, plakativen Vertonung.
In diesem Konzert erklingen Beispiele solcher frühen Vertonungen zu Vesper und Komplet in der Tradition des italienischen Barock. Eingebettet in zwei Vespergesängen aus Mittel- und Spätbarock erklingt als Element der „Verkündigung“ ein knappes Oratorium von G. Carissimi über die Geschichte des Propheten Jona, bevor die komplette Vertonung des Nachtgebets, der sog. Komplet, von Sebastiano Cherici, Kapellmeister am Dom zu Pistoia, das Konzert beschließt. Gerade diesem Gesamtwerk ist jedoch das Bemühen abzuspüren, den kontemplativen Charakter des Gebetsgottesdienstes nicht aufzugeben.
In der Konzertpause werden Getränke und Essbares zum Verkauf angeboten.
Samstag, 20. Mai 2023, 19:00 Uhr, kath. Kirche Heilig Kreuz, Erlangen-Bruck
Sonntag, 21. Mai 2023, 17:00 Uhr, evang. luth. Kirche St. Egidien, Nürnberg
Choralpassion op. 7 von Hugo Distler sowie Responsorien von Carlo Gesualdo da Venosa
Neben der Konzentration auf das historisch informierte Musizieren Alter Musik beschäftigt sich der Erlanger CoroCantiamo mit seinem Chorleiter Marco Schneider seit einigen Jahren auch immer wieder mit epochalen Werken der frühen Moderne. Mit der Choralpassion op. 7 des in Nürnberg geborenen Hugo Distler (1908 - 1942) folgt nun ein weiteres Großwerk des Spätexpressionismus.
Distler orientiert sich in Duktus und Kompositionsstrukturen stark an den drei Passionen von Heinrich Schütz (1585 – 1672), die durch ihre archaische Klangsprache bestechen. Dennoch setzt er klare, eigenständige Akzente nicht nur durch die eigene, seiner Zeit geschuldete Klangsprache. Viel mehr zeigt sich dies in der durch-rhythmisierten Form der einstimmigen Erzählung wie im Aufbrechen der Gesamtstruktur: In der Tradition der barocken Passionsharmonie, einer Verschmelzung aus den unterschiedlichen Passionserzählungen der vier Evangelisten, setzt Distler durch herausgreifen einzelner Passionsszenen eher Schlaglichter auf einzelne Aspekte des Leidens Christi. Seine Volkschöre und die rhythmisierten Erzähl-Passagen erzeugen eine packende Dramatik, die sich in dieser Form bei Distler nirgend mehr findet. Eingefügte Verse aus dem evangelischen Choral „Jesu, deine Passion will ich jetzt bedenken“ setzen Momente der Reflexion, und leiten gleichzeitig zum nächsten Erzählstrang weiter.
Die expressiven Passions-Responsorien von Carlo Gesualdo da Venosa (1566 - 1613) erinnern auf dem Hintergrund ihrer Entstehungszeit an den Passionsstil Distlers. So sollen einige Kompositionen aus diesem Zyklus die Passion einrahmen und gleichzeitig auch an den gewollten liturgischen Bezug der Distlerschen Passion erinnern.
Samstag, 25. März 2023, um 19:00 Uhr, evang.-luth. Dorfkirche St. Veit, Veitsbronn
Sonntag, 26. März 2023, um 18:00 Uhr, evang. luth. Kirche St. Egidien, Nürnberg
Der Eintritt zum Konzert ist frei. Spenden werden dankbar entgegengenommen.
...davon ich sing'n und sagen will
Magnificat Es-Dur BWV 243a und Gloria in excelsis Deo BWV 191 von J. S. Bach sowie Kantaten von J. F. Fasch, J. D. Heinichen und G. Ph. Telemann
In den ersten Weihnachtsgottesdiensten großer protestantischer Städte war es noch in der Barockzeit Tradition den Lobgesang der Maria aus dem ersten Kapitel des Lukasevangeliums abzusingen. Auch Johann Sebastian Bach (1685 – 1750) nahm diese Tradition auf und vertonte für die Leipziger Thomaskirche ein prachtvolles Magnificat, das er, wie in Leipzig üblich, mit vier weihnachtlichen Einlagesätzen versah. Der Gebrauch dieses „adventlichen“ Gesangs, der - auch in der lutherischen Kirche - in die Vesperliturgie gehörte, hat auch zur Wahl der weiteren Stücke für dieses Weihnachtskonzert geführt, - Stücke, die thematisch in das Umfeld der Weihnachtserzählung gehören. So erklingt eine frühe Dialog-Kantate des Bachzeitgenossen Johann David Heinichen (1683 – 1729) über die Ankündigung der Geburt durch den Engel an Maria und eine Kantate zur Geburt Johannes des Täufers von Johann Friedrich Fasch (1688 – 1758), der früher in der lutherischen Kirche als adventlicher „Anklang“ am 24. Juni gefeiert wurde. Dazu wird eine prachtvolle Neujahrskantate von Georg Philipp Telemann (1681 – 1767) zur Aufführung kommen sowie, passend zum lateinischen Text des Magnificat, eine Kantate auf einen lateinischen (Mess-) Text von Bach, deren Anlass noch immer weitgehend im Dunkeln liegt.
Die Kompositionen der Bachzeitgenossen Fasch, Heinichen und Telemann kommen in diesem Konzert erstmalig nach über 250 Jahren zur Wiederaufführung und wurden extra für dieses Konzert aus den Handschriften ediert.
Donnerstag, 29. Dezember 2022, um 19:00 Uhr, evang. luth. Kirche St. Peter & Paul, Erlangen-Bruck, Fürther Str. 42
Singet fröhlich, lasst Euch hören
Weihnachtliches Konzert für Chor und Harfe mit Kompositionen von Albert Becker, Johannes Brahms, Benjamin Britten, Max Reger, John Rutter und Leon Gurvitch
Der Erlanger Kammerchor CoroCantiamo lädt zu einem stimmungsvollen Konzert mit weihnachtlicher Musik für Chor und Harfe. Dabei wird in vielgestaltigen Vertonungen der englischen und deutschen Tradition der Mensch-werdung Gottes gedacht, u. a. mit den zwei beliebten Zyklen „A Ceremony of Carols“ von Benjamin Britten und „Dancing Day“ von John Rutter.
Daneben erklingen unter der Leitung von Marco Schneider, Kirchenmusiker in Erlangen-Bruck und Chorleiter an der Erlanger Universitätsmusik, viele bekannte deutsche Weih-nachtslieder in außergewöhnlichen A-Capella-Vertonungen, darunter der berühmte spätromantische Chorsatz von Max Reger über den romantischen Text „Und unser lieben Frauen, der traumet ein Traum“, ein impressionistisch gefärbter Tonsatz von Hugo Distler über „Vom Himmel hoch, o Englein kommt“ sowie die Adventsmotette über „O Heiland reiß die Himmel auf“ von Johannes Brahms.
Ein Höhepunkt des Programms ist die Komposition „Von guten Mächten wunderbar geborgen“ von Leon Gurvitch - einem Werk, das der Chorleiter anlässlich des 75. Jahrestages der Ermordung des Textdichters Dietrich Bonhoeffer durch die Nazis 2020 in Auftrag gegeben hat. Das Werk wurde im vergangenen Winter in einer musikalischen Andacht erstmalig zur Aufführung gebracht.
Samstag, 10. Dezember 2022, 18:00 Uhr
evang. luth. Kirche St. Egidien, Nürnberg
Samstag, 17. Dezember 2022, 19:00 Uhr
Ipsheim, St. Johannis
Konzert mit der Messe für Doppelchor von Frank Martin, den Fest- und Gedenksprüchen op. 109 von Johannes Brahms sowie Motetten von Giacomo Meyerbeer und Max Reger
In der Zeit vor Corona hatte sich der CoroCantiamo mit der sehr individuellen Sichtweise auf die Tradition der Requiem-Vertonungen durch den Neoromantiker und Neutöner Ildebrando Pizzetti aus den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts beschäftigt. Nun folgt ein Pendant mit Sicht auf die Tradition der röm. Messe des franco-schweizerischen Komponisten Frank Martin aus der gleichen Zeit. Martin arbeitet mit Klangfeldern und elegischen Melodien, ohne die Welt der Tonalität vollständig zu verlassen. Der Tonschöpfer selbst hatte für das Werk nie eine Aufführung oder gar ein bestimmtes Ensemble im Sinn, sodass das Werk erst auf Initiative eines Hamburger Chorleiters fast 40 Jahre später zur Uraufführung kam. Martin selbst bezeichnete die Komposition dieser Messe „als eine Sache zwischen Gott und mir allein“. So bricht die Komposition mehrfach mit Klischees und Stereotypen aus der langen Tradition der Messvertonungen.
Drei Motetten aus verschiedenen Phasen der Romantik stehen diesem Werk gegenüber. Frühestes Werk ist die Vertonung des 91. Psalms durch G. Meyerbeer. Der gebürtige Jude verließ seine Heimatstadt Berlin und wurde zum produktivsten Vertreter der gerade entstehenden großen franzö-sischen Oper. Die Vertonung schwelgt ganz im Tonfall der großen Oper, obwohl sie formal in der Tradition der venezianischen Mehrchörigkeit steht.
Auch die Fest- und Gedenksprüche op. 109 von J. Brahms folgen dieser Tradition, aber auch sein Werk atmet den spinnweb-feinen Satz des hochromantischen Sinfonikers. Am Scheitelpunkt zur Moderne steht bereits der Spätromantiker M. Reger mit seiner Motette „Mein Odem ist schwach“ op. 110, Nr. 1, in der er - wie in keinem anderen Vokalwerk - die harmonischen Mittel bis ins äußerste ausreizt und als Ausdrucksmittel einsetzt, wie man es sonst von seinen großen Orgel- und Orchesterwerken kennt. Auch diese drei Romantiker scheinen in ihren Werken sehr persönliche, ungewöhnliche Zugänge zu den Texten gefunden zu haben. Dies ist vielleicht ein Grund, weshalb diese Werke eher selten auf den Konzertprogrammen stehen.
Sonntag, 13. November 2022, 17:00 Uhr
Kirche Heilig Kreuz, Erlangen-Bruck
Samstag, 19. November 2022, 18:00 Uhr
evang. luth. Kirche St. Egidien, Nürnberg
Verleih uns Frieden gnädiglich...
Friedenskonzert mit Musik von Heinrich Schütz ((1585 - 1672) und Michael Praetorius (1571 - 1621)
CoroCantiamo Erlangen, Projektchor der Erlanger Universitätsmusik mit Solisten
und die Capella Regnensis auf historischen Instrumenten
Leitung: Marco Schneider
Mit diesem Konzert gehen das Vokalensemble der FAU und der CoroCantiamo vor dem aktuellen Hintergrund des Krieges in der Ukraine auf zwei Jubilare ein, die als Komponisten selbst in Kriegszeiten gelebt und gearbeitet haben: Heinrich Schütz (1585 – 1672) und Michael Praetorius (1571 – 1621), dem das Schicksal anhaftet, als mit 50 Jahren Verstorbener halb so viele Gedenkjahre auf sich zu vereinen als andere. Deshalb soll dieser bedeutende Komponist nach seinem Gedenkjahr im von Lockdowns und anderen Einschränkungen gezeichneten 2021 nochmals gewürdigt werden.
Praetorius bekam nur die Anfänge des 30jährigen Krieges mit, den sein Zeitgenosse Schütz vollumfänglich erlebte. Gleichwohl erlebte Praetorius die ersten Flüchtlingswellen der durch den vierten und achten Religionskrieg geflüchteten Hugenotten mit. Beide Komponisten verbinden eine Freundschaft und häufiges berufliches Zusammentreffen. Praetorius war zwischenzeitlich, obwohl eigentlich am Hof in Wolfenbüttel angestellt, zeitweise Vorgesetzter von Heinrich Schütz am Dresdener Hof, bevor Heinrich Schütz denn dort 1619 das Hofkapellmeisteramt übernahm.
Beide Komponisten gelten als Begründer der protestantischen Kirchenmusik-Tradition, in dem sie bereits vorhandene und neu entwickelte zu neuer Blüte führten. Der jüngere Schütz entwickelte aus dem monodischen Stil, den er bei Monteverdi in Venedig kennenlernte das geistliche Konzert, das er in verschiedenen Besetzungsformen klein und groß besetzt ausformte. Beide Komponisten verbindet die Inspiration durch die venezianische Mehrchörigkeit, wobei Praetorius diese Gattung mit stark individueller Note zum mehrchörigen Choralkonzert weiterführte. Darüber hinaus führte er die kleinteilige Gattung der Bi- und Tricinien zur virtuosen Vollendung.
In unserem „Friedenskonzert“ wird ein Querschnitt des Schaffens beider Komponisten gezeigt mit einem deutlichen Schwerpunkt auf den Jubilar 2022, Heinrich Schütz. Dabei werden hauptsächlich Werke erklingen, die Leid, Not, Ängste und Bitten in der Kriegszeit in den Blick nehmen, wie man es damals gesehen hat. Ein reichhaltiges Instrumentarium auf historischen Instrumenten ergänzt das Ensemble.
Sonntag, 29. Mai 2022 19:00 Uhr
Neustädter Universitätskirche
Erlangen
In meine Hände hab ich dich gezeichnet
Passionskonzert mit dem zehnstimmigen
Stabat Mater von Domenico Scarlatti
sowie Motetten von Johann Sebastian Bach
u.a.
Vorschau: YouTube
Das Programm des Konzertes stellt zwei Komponisten gleichen Alters, aber unterschiedlichster Prägung gegenüber: den protestantischen Kirchen-musiker Bach und den der italienischen Tradition verpflichteten Katholiken Domenico Scarlatti.
Dessen Stabat Mater sticht unter seinen Sakralkompositionen hervor. Wenngleich in seiner Harmonik auf Mozart vorausweisend, ist die Musiksprache ganz der Welt des Barock entsprungen. Dabei verknüpft Scarlatti die Idee der venezianischen Mehrchörigkeit mit der polyphonen Kontrapunktik jener Zeit auf geniale, einzigartige Weise: er komponierte das Stabat mater nicht für zwei fünfstimmige Chöre, die er gegeneinander setzt, sondern löst alle Stimmen in ein polyphones Gewebe auf und kombiniert nach Bedarf verschiedene Stimmen zu „temporären Chören“. Bestimmend bleibt dabei immer, die Musik „räumlich“ wirken zu lassen, also den Zuhörer entsprechend der mittelalterlichen Textvorlage in die Musik quasi „hineinzubetten“. Der CoroCantiamo trägt dem durch eine besondere Art der Choraufstellung Rechnung.
Eine Verwandtschaft ergibt sich nicht nur aus der zehnstimmigen Anlage zu einer kurzen Crucifixus-Vertonung des venezianischen Barock-komponisten Antonio Lotti, der eine Generation älter als Bach und Scarlatti ist. In der Expressivität der Vertonung zeigt sich eine ähnliche Nähe beider Kompositionen zu einer Passionsmotette des vor 300 Jahren verstorbenen Johann Kuhnau, Vorgänger Bachs im Amt des Leipziger Thomaskantors. Allein der gewagte Beginn seiner Motette Trist est anima mea ist in die Musikgeschichte eingegangen.
Bibelwort und freie Dichtung prägen in ganz eigener Weise die Bach-Motette Jesu, meine Freude BWV 227. Denn die Motette ist aufgeteilt in einen ständigen Dialog zwischen Bibelzitaten aus dem achten Kapitel des Römerbriefes und der freien Dichtung sämtlicher 6 Verse des Chorals „Jesu, meine Freude“ von Johann Franck und reflektiert auf besondere Weise die Bedeutung des Erlösungswerks Christi für den einzelnen Gläubigen.
Bemerkenswerterweise entnahm Bach demselben achten Kapitel des Römerbriefes den Text für eine weitere seiner sechs überlieferten Motetten. Mit größter Sorgfalt und viel Hintersinn in der Vertonung des dogmatischen Gedankenganges meditiert die Motette BWV 226 Der Geist hilft unsrer Schwachheit auf den Kreuzestod Christi als zentrales Heilshandeln Gottes für den Menschen und bildet so den würdigen Abschluss eines Passions-konzertes im Gegenüber zu einer eindrucksvollen leider aber weitgehend unbekannten Komposition Scarlattis.
Samstag 02. April 2022 19.00 Uhr,
St. Georg, Kongregationssaal,
Malteserplatz 4,
92224 Amberg
Sonntag 03. April 2022 17.00 Uhr,
St. Gumbertus,
Johann-Sebastian-Bach-Platz 3,
91522 Ansbach
Samstag 09. April 2022 20.00 Uhr,
kath. Kirche Heilig Kreuz,
Langfeldstraße 36,
91058 Erlangen
Eintritt frei – Spende am Ausgang erbeten
…und heilt dein‘ Schwachheit groß
Konzert mit einer Auswahl aus dem Gesamtwerk des doppelten Jubilars Michael Praetorius (1571 – 1621)
Jubiläen bedeutender Persönlichkeiten werden normalerweise anlässlich deren Geburts- und Todestage begangen. Da der Komponist Michael Praetorius mit 50 Jahren verstarb, gibt es auch weniger Gelegenheit diesem bedeutenden Musiker zu gedenken. Umso mehr ist es dem CoroCantiamo ein Anliegen in diesem Jahr.
Praetorius ist landläufig vor allem durch die Überlieferung des Weihnachtsliedes „Es ist ein Ros' entsprungen“ bekannt, dessen schlichte vierstimmige Vertonung als quasi konkurrenzlos gilt und es sogar in das aktuelle evangelische Gesangbuch geschafft hat. Jedoch unter Musikern und Musikwissenschaftlern wird der fleißige Komponist eher als musiktheoretischer Meilenstein für die Musikgeschichte angesehen. Seine musikwissenschaftliche Schrift „Syntagma Musicum“ ist bis heute wichtigstes Informationsmedium zu Musikverständnis, Instrumenten-bau und Musizierpraxis jener Zeit.
Allerdings ist sein Schaffensreichtum eindrucksvoll, mit einem für jene Zeit ausgeprägten Personalstil. Praetorius setzte sich mit allen modernen Kompositionsformen seiner Zeit auseinander und baut sie individuell aus. So entwickelte er die venezianische Mehrchörigkeit weiter zum mehrchörigen Vokalkonzert, das besonders auch mit seinem Fokus auf den noch jungen evangelischen Choral eine fast volkstümliche Note erhält, trotz zum Teil virtuoser Stimmbehandlung.
Der CoroCantiamo Erlangen bietet einen Querschnitt durch das sehr vielfältige Schaffen von Michael Praetorius. Dabei kommt in der Vorbereitung des Konzertes dem Chor zugute, dass Praetorius für seine opulenten mehrchörigen Großwerke immer gleich modifizierte und verschieden reduzierte Besetzungsangaben mitlieferte. Das erleichtert die Vorbereitung in Coronazeiten mit seinen wechselnden Hygiene-bestimmungen
Die Sitzplätze sind nach aktuellen Hygienebestimmungen ausgewiesen!
Wir bitten beim Einlass und Austritt die Abstandsregel zu beachten.
Es herrscht Maskenpflicht nach den aktuellen Hygienebestimmungen.
Es singt der CoroCantiamo Erlangen zusammen mit einem Ensemble auf historischen Instrumenten.
So. 26. September 2021 um 16 Uhr, kath. Kirche Heilig Kreuz, Erlangen, Langfeldstraße, Einlass 15:15
Eintritt frei. Spenden werden am Ausgang dankbar entgegen genommen.
…und heilt dein‘ Schwachheit groß
Konzert mit einer Auswahl aus dem Gesamtwerk des doppelten Jubilars Michael Praetorius (1571 – 1621)
Michael Praetorius ist landläufig vor allem durch die Überlieferung des Weihnachtsliedes „Es ist ein Ros' entsprungen“ bekannt, dessen schlichte vierstimmige Vertonung als quasi konkurrenzlos gilt und es sogar in das aktuelle evangelische Gesangbuch geschafft hat. Jedoch unter Musikern und Musikwissenschaftlern wird der fleißige Komponist eher als musiktheoretischer Meilenstein für die Musikgeschichte angesehen. Seine musikwissenschaftliche Schrift „Syntagma Musicum“ ist bis heute wichtigstes Informationsmedium zu Musikverständnis, Instrumenten-bau und Musizieren jener Zeit.
Allerdings ist sein Schaffensreichtum eindrucksvoll, mit einem für jene Zeit ausgeprägten Personalstil. Praetorius setzte sich mit allen modernen Kompositionsformen seiner Zeit auseinander und baut sie individuell aus. So entwickelte er die venezianische Mehrchörigkeit weiter zum mehrchörigen Vokalkonzert, das besonders auch mit seinem Fokus auf den noch jungen evangelischen Choral eine fast volkstümliche Note erhält, trotz zum Teil virtuoser Stimmbehandlung.
Der CoroCantiamo Erlangen, der schon einmal in Flachslanden mit dem Stabat Mater von Domenico Scarlatti und doppelchörigen Motetten von Johann Sebastian Bach zu Gast war, bietet einen Querschnitt durch das sehr vielfältige Schaffen von Michael Praetorius. Dabei kommt in der Vorbereitung des Konzertes dem Chor zugute, dass Praetorius für seine opulenten mehrchörigen Großwerke immer gleich modifizierte und verschieden reduzierte Besetzungsangaben mitlieferte. Das erleichtert die Vorbereitung in Coronazeiten mit seinen wechselnden Hygiene-bestimmungen.
Es singt der CoroCantiamo Erlangen zusammen mit einem Ensemble auf historischen Instrumenten.
So. 25. Juli 2021 um 18 Uhr, evang.-luth. St. Laurentiuskirche, Flachslanden, Einlass ab 17:15 Uhr
Wir bitten möglichst um Voranmeldung im evang.-luth. Pfarramt Flachslanden
Tel.-Nr. 09829-222; eMail: pfarramt.flachslanden@elkb.de
(unter Nennung von Namen, Adresse, Anzahl der Besucher, sowie Telefonnummer o. eMail-Adresse)
Eintritt frei. Spenden werden am Ausgang dankbar entgegen genommen.
Konzert mit Kantaten zur Weihnacht von Johann Sebastian Bach, Christoph Graupner, Johann Friedrich Fasch und Gottfried Heinrich Stölzel
Barocke Musikraritäten zur Weihnacht
Es ist mittlerweile zu einem gesellschaftlichen Ereignis geworden, das traditionelle Weihnachtskonzert des Erlanger Kammerchors CoroCantiamo. Seit über 10 Jahren gibt der Chor zwischen den Jahren, zumeist am 29. Dezember, ein weihnachtliches Konzert in der historischen Kirche St. Peter und Paul im Erlanger Stadtteil Bruck mit einer ausgedehnten, bewirteten Pause, die Gelegenheit gibt zu Gesprächen und Begegnungen.
Weiteres Markenzeichen dieses Konzertes ist die besondere Auswahl des Programms. Chorleiter Marco Schneider und sein ambitionierter Chor begeben sich nämlich immer wieder auf musikalische Schatzsuche und offerieren ihrem stetig wachsenden Publikum lange vergessene oder selten gehörte Tonschöpfungen der Musik-geschichte. Ob die in Nürnberg übernommene Tradition der venezianischen Mehrchörigkeit im 16. Jahrhundert, Kompositionen von Bewerbern um das Thomaskantorat in Leipzig, bevor es Bach zugesprochen wurde, oder unbekannte Weihnachtskompositionen der Spätromantik und Moderne aus Deutschland und England – immer wieder finden sich neue Höreindrücke für die Besucher der Weihnachtskonzerte.
Dabei sind Chormitglieder und Chorleiter nicht nur sängerisch aktiv: Oft wird in den Archiven recherchiert und in akribischer Arbeit aus alten Handschriften Noten-material für die Wiederaufführung erstellt. Allein von den Bachzeitgenossen Fasch, Graupner, Stölzel und Telemann hat der Chor mittlerweile weit über 100 Kantaten gehoben und wiederaufgeführt. Dass diese Aufführungen „historisch informiert“ stattfindet, ist selbstredend.
Zu seinem 30-jährigen Bestehen gönnt sich der Kammerchor ein ganz besonderes Programm: alle Werke sind in Erlangen bisher noch nicht erklungen. Unter dem Titel Unser Mund sei voll Lachens erklingt eine der berühmtesten Weihnachtskantaten Johann Sebastian Bachs. Sie ereilt dasselbe Schicksal wie alle anderen Weihnachts-kantaten Bachs: Neben seinem Weihnachtsoratorium tauchen diese kaum im Konzertleben auf - zu Unrecht, wie schon zahlreiche Konzerte des CoroCantiamo belegen konnten.
Neben dieser prachtvoll besetzten Bachkantate mit seinem virtuosen Eingangschor erklingen Kantaten von Christoph Graupner, seinem fast gleichaltrigen Schüler Johann Friedrich Fasch, Georg Philipp Telemann und dem Gothaer Hofkomponisten Gottried Heinrich Stölzel, allesamt Wiedererweckungen nach einem über 250-jährigen Dornröschenschlaf.
Karten im Vorverkauf: Kat. A 21,- € Kat. B 15,- €, Kat. C 10,- € inkl. 10 % VVK-Gebühr erhältlich im evang.-luth. Pfarramt St. Peter und Paul, Friedhofstr. 2, Erlangen-Bruck sowie bei erlangen ticket an der Fuchsenwiese, der Bäckerei Gürsching, Fürther Straße 58, Erlangen-Bruck An der Abendkasse alle Karten mit 4,- € Aufschlag, Hörerplätze (Kat. D) zu 10,- € Schüler/Studenten erhalten an VVK und AK 5,- € Ermäßigung
Sonntag, 29.12.2019, 17:00 Uhr, evang.-luth. Kirche St. Peter und Paul, Erlangen-Bruck
Konzert zum Ende des Kirchenjahres mit der Missa di Requiem von I. Pizzetti sowie Motetten von J. Brahms, E. Elgar, M. Reger, G. Meyerbeer und G. Verdi
Ungewöhnliche, selten zu hörende Kompositionen sind ein besonderes Anliegen des Erlanger CoroCantiamo. Deshalb liegt ein Schwerpunkt seiner Arbeit auch bei der Wiederbelebung Alter Musik. Dennoch nimmt sich der Chor auch immer wieder einmal verloren gegangener Ton-schöpfungen späterer Jahrhunderte an. Neben einer Motette von Max Reger setzt der Chor in seinen Konzerten auch eine Sakralkomposition von Giacomo Meyerbeer auf das Programm. Der in Deutschland aufge-wachsene und in Frankreich berühmt gewordene Opernkomponist wurde 1856 in Berlin geboren. Die Opern des jüdischen Komponisten waren bis zum zweiten Weltkrieg auch in Deutschland sehr beliebt. Von ihm wird eine achtstimmige Komposition über den Sterbepsalm 91 zu hören sein. Unter dem Titel:
Licht gegeben dem Mühseligen?
erklingen noch weitere Kompositionen aus dem 19. und beginnenden 20. Jahrhundert, die sich mit dem Themenkreis Sterben, Tod und Ewigkeit auseinandersetzen. Neben Meyerbeers Motette, einer Vaterunser-Para-phrase auf einen Text aus Dantes Göttlicher Komödie von Giuseppe Verdi und der titelgebenden, kraftvollen Brahmsmotette sind dies vor allem zwei auf ihre Weise sehr ungewöhnliche Tonschöpfungen von Max Reger und Ildebrando Pizzetti.
Der CoroCantiamo und sein Chorleiter Marco Schneider bringen eine Reger-Motette zu Gehör, die in der Art ihrer Vertonung seinesgleichen sucht. Reger wagt sich darin vor bis zur Zwölftonreihe, bewegt sich aber konsequent im tonalen Raum. Allerdings sind seine harmonischen Fortgänge solchermaßen gewagt und schnell, dass das menschliche Ohr - vergleichbar der optischen Täuschung beim Auge - kaum zu folgen ver-mag. Herausgekommen ist ein ungewöhnliches Klanggebilde höchster Expressivität, das Zuhörern und Ausführenden gleichermaßen einiges abverlangt.
Ganz anders das Requiem des Neoromantikers Ildebrando Pizzetti. In seiner Komposition von 1922 für vier- bis zwölfstimmigen Chor besinnt sich der Italiener auf die mittelalterliche Gregorianik und Techniken der Renaissance. Besonders die der Gregorianik innewohnende, eher „stille“ Ausdruckstiefe verleiht dem Werk hoffnungsvolle Ruhe und einen Klang voll lichter Weite.
Der Eintritt ist frei. Spenden am Ausgang werden erbeten.
Sonntag, 17. November 2019, 17:00 Uhr, Klosterkirche St. Mauritius, Niederalteich
...weil dir sein Wort tut leuchten
Musik aus Nürnberg im Jahrhundert der Reformation
Die Reformation fällt in eine Zeit allgemeinen religiösen und kulturellen Aufbruchs. Die großen Kirchenbauten Nürnbergs aus jener Zeit geben davon ein deutliches Abbild. Aus diesem Grunde konnten die Gedanken Martin Luthers auf besonders fruchtbaren Boden fallen. In seiner Reflexion der Kirchengeschichte bemerkte Luther auch die Bedeutung der Kunst, und speziell der Musik, bei der Vermittlung der christlichen (reformatorischen) Botschaft. So gab er ihr im Fortschreiten der Reformation, die so ganz anders verlief, als gedacht, großes Gewicht. Er betätigte sich selbst als Liederdichter und Komponist und hielt engen Kontakt zu zahlreichen älteren und jüngeren Komponisten. Damit war der Grundstock gelegt für die große Tradition der evangelischen Kirchenmusik in den folgenden Jahrhunderten.
Die wirtschaftlich aufstrebenden freien Reichsstädte, die rechtlich direkt dem Kaiser unterstanden, spielten in der Reformation – besonders auch in seiner kulturellen Ausprägung – eine bedeutende Rolle, besonders Nürnberg.
Das Konzert will einen Blick werfen auf die Kirchenmusik im stolzen Nürnberg der Reformationszeit. Dabei spannt es den Bogen über mehr als 100 Jahre von 1499 bis 1617, dem Jahr des ersten Reformationsjubiläums.
Schon vor Einführung der Reformation gab es, neben der Pflege des zünftigen Meistergesangs in der Marthakirche, in allen größeren Kirchen der Stadt (besonders St. Sebald, St. Lorenz, St. Egidien und Hl. Geist) eine reichhaltige Kirchenmusik mit einer besonderen Tradition: der fünfstimmigen Messe. Sie wurde in der Regel von vier Sängern und Tenorposaune musiziert. Eine solche Messe aus Nürnberg um ca. 1500 bildet das Kernstück dieses Konzertes mit der „Missa super Accessit“ von Conrad Rein. Sie ist ein qualitätvolles Beispiel spätmittelalterlicher Musik mit dem Drang zur Weiterentwicklung.
Die Weiterverwendung dieser Messe und dieses Stils in Nürnberg noch Jahrzehnte nach Einführung der Reformation zeigt, dass sich die musikalische Wende in der Reformation zwar revolutionär, wenn auch nicht hergebrachtes umstürzend vollzog. Das Programm des Konzerts nimmt bewusst diese Ambivalenz in den Blick mit großenteils unbekannten Kompositionen jener Zeit.
In der Konzertpause werden Getränke angeboten.
Eintritt frei Spenden erwünscht
Sonntag, 29. September 2019, 17:00 Uhr, St. Rochus, Rochusfriedhof, Nürnberg
Samstag, 5. Oktober 2019, 19:00 Uhr, St. Veit, Veitsbronn
Sonntag, 6. Oktober 2019, 17:00 Uhr, Wassersaal der Orangerie, Schlossgarten, Erlangen
Mein Herze singt und spielt dem Herren
Seit mehreren Jahren schon ist der CoroCantiamo regelmäßig zu Gast in der Veitskirche. Sie gehört mittlerweile neben St. Peter und Paul in Erlangen-Bruck, der „Heimatkirche“ des Chores zu den regelmäßig bespielten, zumeist historisch bedeutenden Kirchen des Chores. Aus der Kombination von Alter Musik und alten, künstlerisch herausragenden Kirchen ist mittlerweile ein Konzept geworden. So hat der Chor zusammen mit seinem Förderkreis CoroCantiamo eine Nürnberger Konzertreihe aus dem vergangenen Jahrzehnt wieder aufgegriffen und auf ganz Mittelfranken ausdehnt, bei der ausgesuchte Musik in ausgesuchten Kirchen mit kunsthistorischer Bedeutung zur Aufführung kommen sollen.
Neben seinem Engagement für fränkische Komponisten hat sich der Kammerchor in den vergangenen Jahren intensiv der Wiederbelebung vergessener Komponisten aus der Bach-Ära gewidmet und Hörproben davon auch schon in einigen Konzerten seinem Veitsbronner Publikum ermöglicht. In diesem Jahr präsentiert er dies ein weiteres Mal am Sonntag, den 28. Juli um 19 Uhr mit einem bunten Reigen von Kantaten und Motetten Christoph Graupners, ergänzt durch Kantaten von Gottfried Heinrich Stölzel sowie eine selten aufgeführte Trauungsmusik von Johann Sebastian Bach, der statt dem eigentlich gewählten Graupner schließlich Thomaskantor in Leipzig wurde. Ein Kriterium bei der Wahl der Werke zu diesem Programm war das Thema uneingeschränkter Hoffnung und Freude am Glauben, die sich in einem sommerlichen Konzert mit Sakralmusik widerspiegeln sollen. Oftmals trägt ja die Theologie vergangener Zeiten sehr düstere Gedanken in die Musik ein. Dem Chorleiter Marco Schneider ist tatsächlich eine Auswahl sprühender, barocker Lebensfreude aus fester Glaubenszuversicht gelungen. Die hoffnungsfrohen Kompositionen Graupners bieten einen Querschnitt durch das Schaffen dieses immer noch vergessenen Meisters. Dem schließen sich die Kompositionen der beiden anderen Komponisten an, wobei Stölzel erstmalig in Veitsbronn zu hören sein wird.
In der Konzertpause werden Getränke zum Verkauf angeboten.
15,- Euro (Kirchenschiff; Empore 1 erste Reihe)
11,- Euro (Empore 1, zweite Reihe; Empore 2)
Schüler/Studenten erhalten 50% Ermäßigung
Im Vorverkauf jeweils mit 3,- Euro Ermäßigung
Samstag, 27.07.2019, 19:00 Uhr, evang.-luth. Kirche St. Peter und Paul Erlangen-Bruck
Kartenvorverkauf im Pfarramt und bei der Bäckerei Gürsching, Fürther Str.
Sonntag, 28.07.2019, 19.00 Uhr, Hauptkirche Wilhermsdorf
VVK für Wilhermsdorf im dortigen Pfarramt und im Kaufhaus Freund
Erhalt Dein Kirch in Fried auf Erd
Musik der Reformationszeit von Conrad Rein, Caspar Othmayr, Ludwig Senfl
u.a.
Musik der Reformationszeit aus Nürnberg mit Mitgliedern des CoroCantiamo
sowie Werner Kasper, Dulziane
Der Thesenanschlag und der darauf folgende Flächenbrand der Reformation
fiel in eine Zeit großen religiösen Interesses. Der Boden für
die neuen Erkenntnisse war bereitet. Auch in der Kunst war der religiöse
Aufbruch bereits vorgezeichnet. Die Kunst der Nürnberger Kirchen am
Vorabend der Reformation geben davon ein buntes Zeugnis. Auch musikalisch
war dies so. Gleichwohl wurde die Musik zu einem der wichtigsten Träger
der neuen Lehre. So wird im Konzert eine Mess-Komposition von Conrad Rein,
die in Nürnberg sowohl vor als auch nach Einführung der Reformation
in Gottesdiensten musiziert wurde, zu Gehör gebracht. Daneben erklingen
Werke durch rund 100 Jahre Nürnberger Musikgeschichte von Caspar Othmayr,
Ludwif Senfl, Georg Forster, Hans Leo Hassler, Michael Praetorius und Johann
Staden.
Eintritt frei, Spenden erbeten
Sonntag, 29. September 2019, Uhrzeit wird noch bekanntgegeben, St. Rochus, Rochusfriedhof, Nürnberg
Samstag, 5. Oktober 2019, 19:00 Uhr, St. Veit, Veitsbronn
In meine Hände hab‘ ich dich gezeichnet
Eine geistliche Abendmusik zur Passion
mit dem Stabat Mater von Domenico Scarlatti,
Motetten von Johann Sebastian Bach u.a
Samstag 30. März 2019 19.30 Uhr,
St. Michaelskirche
Schwanberg 4
97348 Rödelsee
Samstag 6. April 2019 19.00 Uhr,
Kirche St. Laurentius
Marktplatz 4
91604 Flachslanden
sabato 13, aprile 2019, 17 ore
Chiesa San Stae
Santa Croce
Venezia
Eintritt frei – Spende am Ausgang erbeten / Ingresso libero
Das Programm des Konzertes stellt zwei Komponisten gleichen Alters, aber unterschiedlichster Prägung gegenüber: den protestantischen Kirchen-musiker Bach und den der italienischen Tradition verpflichteten Katholiken Domenico Scarlatti.
Sein Stabat Mater sticht unter allen Sakralkompositionen hervor. Wenngleich in seiner Harmonik auf Mozart vorausweisend, ist die Musiksprache ganz der Welt des Barock entsprungen. Dabei verknüpft Scarlatti die Idee der venezianischen Mehrchörigkeit mit der polyphonen Kontrapunktik jener Zeit auf geniale, einzigartige Weise: er komponierte das Stabat Mater nicht für zwei fünfstimmige Chöre, die er gegeneinander setzt, sondern löst alle Stimmen in ein zehnstimmiges, polyphones Gewebe auf und kombiniert nach Bedarf verschiedene Stimmen zu „temporären Chören“. Bestimmend bleibt dabei immer, die Musik „räumlich“ wirken zu lassen, also den Zuhörer entsprechend der mittelalterlichen Textvorlage in die Musik quasi „hineinzubetten“. Der CoroCantiamo trägt dem durch eine besondere Art der Aufstellung Rechnung.
Eine Verwandtschaft ergibt sich nicht nur aus der zehnstimmigen Anlage zu einer kurzen Crucifixus-Vertonung des venezianischen Barock-komponisten Antonio Lotti. In der Expressivität der Komposition zeigt sich eine ähnliche Nähe beider Kompositionen zu einer Passionsmotette Johann Kuhnaus, deren gewagter Beginn allein schon in die Musikgeschichte eingegangen ist.
Bibelwort und freie Dichtung prägen in ganz eigener Weise die Bach-Motette Jesu, meine Freude BWV 227. Denn die Motette ist aufgeteilt in einen ständigen Dialog zwischen Bibelzitaten aus dem achten Kapitel des Römerbriefes und der freien Dichtung sämtlicher sechs Verse des Chorals „Jesu, meine Freude“ von Johann Franck und reflektiert auf besondere Weise die Bedeutung des Erlösungswerks Christi für den einzelnen Gläubigen.
Bemerkenswerterweise entnahm Bach demselben achten Kapitel des Römerbriefes den Text für eine weitere seiner sechs überlieferten Motetten. Mit größter Sorgfalt und viel Hintersinn an die Vertonung des dogmatischen Gedankenganges, der, ohne den Namen Christi zu nennen, ständig dessen Heilswerk im Blick hat, meditiert die Motette BWV 226 Der Geist hilft unsrer Schwachheit auf den Kreuzestod Christi als zentrales Heilshandeln Gottes für den Menschen und bildet so den würdigen Abschluss eines Passions-konzertes im Gegenüber zur grandiosen, leider aber weitgehend unbe-kannten Komposition Scarlattis.
Singet fröhlich, lasst euch hören ...
Weihnachtsmusik aus England und Deutschland
für Harfe und Chor
mit Kompositionen von Benjamin Britten, John Rutter,
Hugo Distler, Max Reger und weiteren Komponisten der Romantik
Samstag 29. Dezember 2018 19.00 Uhr, evang. - luth. Kirche St. Peter & Paul, Erlangen - Bruck, Fürther Str. 40
Karten zu 13,- und 10,- Euro im Vorverkauf im Pfarramt sowie bei
erlangen ticket an der Fuchsenwiese und bei der Bäckerei Gürsching, Bruck.
Preise der Abendkasse: 16,- / 12,- / 8,- Euro (Hörerplätze nur an der Abendkasse)
Schüler und Stundenten erhalten auf alle Karten einen Nachlass von 4,- Euro
Zusätzliche Konzert-Orte und Termine:
Sonntag 16. Dezember 2018, evang.-luth. Hauptkirche Wilhermsdorf, Ansbacher Straße 2, 17:00 Uhr
Samstag, 5. Januar 2019, evang.-luth. St. Ursula-Kirche Ergersheim, Kichenbuck 3, 19:00 Uhr
Die reiche musikalische Tradition der Weihnacht hat schon früh fasziniert und fand in der Musikgeschichte immer wieder seinen Niederschlag. Bereits in der Renaissance bemühten sich Komponisten, das musikalische Erbe früher Jahrhunderte zu bewahren und in zeitgemäße Vertonungen zu übersetzen. Ob der barocke Johann Sebastian Bach, ob die Romantiker, wie Max Reger, oder die Neutöner des (frühen) 20. Jahrhundert. Sie alle beschäftigten sich mit dem musikalischen Erbe früherer Zeiten.
Besonders die expressionistischen Komponisten am Übergang von der Neuromantik zur Moderne, wie z. B. Benjamin Britten und der Nürnberger Hugo Distler legten ihren Kompositionen häufig Vorlagen aus früheren Jahrhunderten zugrunde. So schuf Britten in den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts einen Zyklus über altenglische Weihnachtslieder, "A Ceremony of Carols" für Chor und Harfe. Es wurde schnell zu einer seiner beliebtesten Kompositionen. Der deutlich jüngere John Rutter hat zu Brittens Werk ein ebenso hinreißendes Pendant geschrieben: "Dancing Day" für Frauenchor und Harfe.
Beide Werke erklingen in diesem Konzert und werden in Bezug zu alten, deutschen Weihnachtsliedern gesetzt – in stimmungsvollen Vertonungen von Johannes Brahms, Max Reger, Hugo Distler und anderen.
...Licht gegeben den Mühseligen
Konzert zum Ende des Kirchenjahres
mit der Missa di Requiem von I. Pizzetti
sowie Motetten von J. Brahms, E. Elgar,
M. Reger, G. Meyerbeer und G. Verdi
Eintritt frei.
Spenden erbeten!
Samstag, 17. November 2018, evang.-luth. Kirche St. Johannis, Bechhofen, 19:00 Uhr
Sonntag, 18. November 2018, kath. Kirche St. Georg Höchstadt/Aisch, Kirchplatz 5, 17:00 Uhr
Samstag, 24. November 2018, Münster St. Wunibald, Heidenheim in Mittelfranken, 18:00 Uhr
Ungewöhnliche, selten zu hörende Kompositionen sind ein besonderes
Anliegen des Erlanger CoroCantiamo. Deshalb liegt ein Schwerpunkt
seiner Arbeit auch bei der Wiederbelebung Alter Musik. Dennoch nimmt
sich der Chor auch immer wieder einmal verloren gegangener Tonschöpfungen
späterer Jahrhunderte an. Neben einer Motette von Max
Reger setzt der Chor in seinen Konzerten auch eine Sakralkomposition von
Giacomo Meyerbeer auf das Programm. Der in Deutschland aufgewachsene
und in Frankreich berühmt gewordene Opernkomponist wurde
1856 in Berlin geboren. Die Opern des jüdischen Komponisten waren bis
zum zweiten Weltkrieg auch in Deutschland sehr beliebt. Von ihm wird
eine achtstimmige Komposition über den Sterbepsalm 91 zu hören sein.
Unter dem Titel:
... Licht gegeben dem Mühseligen?
erklingen noch weitere Kompositionen aus dem 19. und beginnenden 20.
Jahrhundert, die sich mit dem Themenkreis Sterben, Tod und Ewigkeit
auseinandersetzen. Neben Meyerbeers Motette, einer Vaterunser-Paraphrase
auf einen Text aus Dantes Göttlicher Komödie von Giuseppe Verdi
und der titelgebenden, kraftvollen Brahmsmotette sind dies vor allem zwei
auf ihre Weise sehr ungewöhnliche Tonschöpfungen von Max Reger und
Ildebrando Pizzetti.
Der CoroCantiamo und sein Chorleiter Marco Schneider nimmt sich einer Reger-Motette an, die in der Art ihrer Vertonung seinesgleichen sucht. Reger wagt sich darin vor bis zur Zwölftonreihe, bewegt sich aber konsequent im tonalen Raum. Allerdings sind seine harmonischen Fortgänge solchermaßen gewagt und schnell, dass das menschliche Ohr - vergleichbar der optischen Täuschung beim Auge - kaum zu folgen vermag. Herausgekommen ist ein ungewöhnliches Klanggebilde höchster Expressivität, das Zuhörer und Ausführenden gleichermaßen einiges abverlangt.
Ganz anders das Requiem des Neoromantikers Ildebrando Pizzetti. In seiner Komposition von 1922 für vier- bis zwölfstimmigen Chor besinnt sich der Italiener auf die mittelalterliche Gregorianik und Techniken der Renaissance. Besonders die der Gregorianik innewohnende, eher „stille“ Ausdruckstiefe verleiht dem Werk hoffnungsvolle Ruhe und einen Klang voll lichter Weite.
Mein Freund ist mein, und ich bin sein
Konzert zu den 375. Todestagen von Claudio Monteverdi und Christoph Demantius
Der Eintritt zum Konzert ist frei. Erlös aus den eingelegten Spenden kommt dem Förderkreis CoroCantiamo e.V. zugute, der damit die aufwendigen Konzertprojekte des Chores unterstützt.
Lediglich ein zufälliges Curiosum hat zu der Idee geführt zwei Komponisten einmal gegenüberzustellen: Die Tonschöpfer Claudio Monteverdi und Christoph Demantius wurden nicht nur im selben Jahr geboren, sonder teilen auch das Todesjahr 1643. Da das vergangene Jahr besetzt war mit den Themen rund um das Reformationsjubiläum, war an eine eingehende Beschäftigung mit den beiden Komponisten zu deren 450. Geburtsjahr nicht zu denken. So nimmt der CoroCantiamo aus Erlangen mit seinem Leiter Marco Schneider den 375. Todestag beider in diesem Jahr zum Anlass, sich beiden Komponisten in einer Gegenüberstellung zu nähern.
Da Monteverdi sicher der Bekanntere der Beiden ist, und nachhaltiger wie auch vielfältiger nachwirkte, hat dieses Unterfangen sicher ungleiche Vorgaben. Monteverdi, den Schöpfer der Oper, dem Entwickler des sogenannten monodischen Gesangsstils, dem Vollender der Madrigalkunst, der auch das große Vokalkonzert weiterentwickelte, kann man in einem Konzert selbst kaum gerecht werden. Aber neben seinen Großwerken, den Opern L'Orfeo, Il ritorno d'Ulisse in patria, L'incoronazione di Popea und der Marienvesper, sind wenige seiner Werke in Deutschland wirklich bekannt.
Bei der Vorbereitung zu diesem Programm zeigte sich, dass Demantius, der vor allem durch seinen vollendeten madrigalischen Stil bekannt wurde, Bezüge zum Kompositionsstil Monteverdis aufweist, ob wohl er nie zu Studienzwecken in Italien weilte, wie andere seiner deutschen Zeitgenossen. Das Verständnis des (geistlichen) Madrigals des Freiberger Domkantors hebt sich deutlich von dem der musikalischen Rhetorik zugewandten anderen deutschen Kollegen ab und orientiert sich eher am Stil des großen Kollegen aus Venedig mit eindrucksvoller Handfertigkeit.
Das Konzert widmet sich weniger bekannten Kompositionen Monteverdis im Gegenüber zu zwei größeren Vertonungen von Demantius: einer Motette über Texte aus dem Hohelied Salomos und der Vertonung des kompletten 116. Psalms, den er als Auftragskomposition für eine Art Wettbewerb schrieb, zu dem Kollegen wie Heinrich Schütz, Johann Hermann Schein und Michael Praetorius ebenfalls eine Version des selben Psalms ablieferten.
Samstag, 9. Juni 2018, evang.-luth. St. Nikolauskirche,
Wiebelsheim 50, 91438 Bad Windsheim, 20:00 Uhr
Sonntag, 10. Juni 2018, evang.-luth. Dorfkirche St. Oswald/St. Martin,
Kirchenweg 1, 91096 Möhrendorf, 19:00 Uhr
Elend, Not, Kreuz, Schmach und Tod
Eine geistliche Abendmusik zur Passion mit der Bachmotette "Jesu, meine Freude" BWV 277 sowie Passionskompositionen aus dem 16.-18. Jahrhundert
Der Eintritt ist frei. Spenden zur Deckung der Unkosten und zur Förderung größerer Chorprojekte sind willkommen.
Unter dem Titel
Elend, Not, Kreuz, Schmach und Tod
singt der Erlanger Kammerchor CoroCantiamo drei- bis sechsstimmige Vokalkompositionen zur Passionsthematik aus Spätrenaissance und Barock. Neben Vertonungen aus der fränkisch-schwäbischen Tradition erklingen eindrucksvolle Passions-Motetten von Andreas Hammer-schmidt und dem Leipziger Bach-Vorgänger im Thomas-kantorat, Johannes Kuhnau. Höhepunkt ist die Aufführung der Bach-Motette "Jesu, meine Freude" BWV 227.
Die Motetten Johann Sebastian Bachs sind allesamt "Leichmotetten", also Gelegenheitskompositionen anlässlich von Trauerfeierlichkeiten. Von den wenigen Werken dieses Genres die der große Thomaskantor geschrieben hat, behandeln gleich zwei Kompositionen Texte aus dem 8. Kapitel des Römerbriefes. In dem erklingenden Werk sind die paulinischen Verse abschnittsweise den Versen des Liedes "Jesu, meine Freude" gegenübergestellt. Es ist in der protestantischen Tradition das Wochenlied zum Sonntag Laetare (4. Passionssonntag). Tatsächlich wird gerade auch in dieser Motette das Heilswerk Jesu in seiner persönlichen Bedeutung für den Christen reflektiert und ist eine ganz eigene Art von "Passionsmusik".
Der CoroCantiamo wurde vor über 25 Jahren von Mitgliedern des Kammerchores an der Universität Erlangen gegründet und stand seit dem unter der Leitung von Marco Schneider, Sänger, Dirigent und Kirchenmusiker an der evang.-luth. Kirchengemeinde St. Peter und Paul in Erlangen-Bruck. Der Chor hat sich in den vergangenen Jahren hauptsächlich der Wiederaufführung vergessener Musik aus Renais-sance und Barock gewidmet. Eine der Höhepunkt im Jubiläums-jahr 2014 war die Ersteinspielung von Osterkantaten des Bach-Zeitgenossen Christoph Graupner auf CD.
Sonntag, 11. März 2018, evang.-luth. Kirche St. Peter und Paul,
Erlangen-Bruck, Fürther Str. 40, 18:00 Uhr
Samstag, 24. März 2018, evang.-luth. Marienkirche,
Velden, Bahnhofstraße 5, 19:00 Uhr
Sonntag, 25. März 2018, röm.-kath. Kirche Geburt Mariens,
Hannberg, Kirchenpl. 4, 18:00 Uhr
In meine Hände hab ich dich gezeichnet
Eine geistliche Abendmusik zur Passion mit dem Stabat Mater von Dominico Scarlatti sowie Motetten von Johann Sebastian Bach u.A
Das Programm des Konzertes stellt zwei Komponisten gleichen Alters, aber unterschiedlichster Prägung gegenüber: den protestantischen Kirchenmusiker Bach und den der italienischen Tradition verpflichteten Katholiken Domenico Scarlatti, der durch seine zahlreichen Klaviersonaten berühmt geworden ist. Verglichen mit den Sonaten fällt sein überliefertes kirchenmusikalisches Werk eher mager aus und ist auch nur selten in Konzertprogrammen zu finden.
Trotzdem sticht sein Stabat mater unter allen Sakralkompositionen hervor. Wenngleich in seiner Harmonik auf Mozart vorausweisend, ist die Musiksprache ganz der Welt des Barock entsprungen. Auch seine konsequent kontrapunktische Anlage verweist das Werk in die Tradition des Komponisten Palestrina. Da er außer einem stützenden Basso continuo keinerlei Instrumente verlangt, ist anzunehmen, dass Scarlatti dieses Werk für eine Aufführung in der Karwoche zur Zeit seines Aufenthaltes in Rom zwischen 1715 und 1718 komponierte.
Auffallend und zugleich genial ist die Struktur der Komposition: Scarlatti komponierte Stabat mater nicht für zwei fünfstimmige Chöre, die er gegeneinander setzt, sondern löst alle Stimmen in ein polyphones Gewebe auf und kombiniert nach Bedarf verschiedene Stimmen zu „temporären Chören“. Bestimmend bleibt dabei immer, die Musik „räumlich“ wirken zu lassen, also den Zuhörer in die Musik quasi „hineinzubetten“. Das entspricht auch der Anlage der zugrunde liegenden mittelalterlichen Dichtung. Aus dem Blickwinkel der trauernden Mutter unter dem Kreuz des Sohnes wird eine heilstheologische Betrachtung gewonnen, die stark am Mitleiden orientiert ist. Die „umfangende“ Vertonungsform führt den Gedanken weiter.
Eine Verwandtschaft ergibt sich nicht zur aus der zehnstimmigen Anlage einer kurzen Crucifixus-Vertonung des venezianischen Barockkomponisten Antonio Lotti. Vielleicht war die Komposition Scarlattis tatsächlich für Venedig bestimmt, findet sich ja auch dort eine Handschrift dieses Werkes. In der Expressivität der Komposition zeigt sich eine ähnliche Nähe beider Kompositionen zur Passionsmotette Johann Kuhnaus, deren gewagter Beginn allein schon in die Musikgeschichte eingegangen ist. Ungewöhnlich ist auch die anonyme Textvorlage: Ein Jesus-Zitat wird in freier Dichtung in Form theologischer Reflexion fortgeführt.
Bibelwort und freie Dichtung prägen in ganz eigener Weise die Bach-Motette „Jesu, meine Freude“ BWV 227. Denn die Motette ist aufgeteilt in einen ständigen Dialog zwischen Bibelzitaten aus dem achten Kapitel des Römerbriefes und der freien Dichtung sämtlicher 6 Verse des Chorals „Jesu, meine Freude“ von Johann Franck und reflektiert auf besondere Weise die Bedeutung des Erlösungswerks Christi für den einzelnen Gläubigen.
Bemerkenswerterweise entnahm Bach demselben achten Kapitel des Römerbriefes den Text für eine weitere seiner sechs überlieferten Motetten. Mit größter Sorgfalt und viel Hintersinn an die Vertonung des dogmatischen Gedankenganges, der, ohne den Namen Christi zu nennen, ständig dessen Heilswerk im Blick hat. Bei genauerem Hinsehen erweist sich die Motette als Meditation über den Kreuzestod Christi als zentrales Heilshandeln Gottes für den Menschen und bildet so den würdigen Abschluss eines Passionskonzertes im Gegenüber zur grandiosen, leider aber weitgehend unbekannten Komposition Scarlattis. Eine geradezu dramatische Passionsmotette aus der Feder Andreas Hammerschmidts ergänzt das Programm.
Samstag, 17. März 2018, evang.-luth. Peterskapelle,
Nürnberg, Kapellenstraße 12, 19:00 Uhr
Sonntag, 18. März 2018, evang.-luth. Christuskirche,
Neunkirchen a. Br., Von-Hirschberg-Straße 8, 19:00 Uhr
...kommt und eilt mit mir zur Krippen
Kantaten zur Weihnacht von Johann Sebastian Bach, Georg Philipp Telemann und Gottfried Heinrich Stölzel
Kommt und eilt mit mir zur Krippen...
Dieser Satz, der das diesjährige Weihnachtskonzert des CoroCantiamo überschreibt ist einer der schönsten Weihnachtskantaten von Johann Sebastian Bach entnommen: die leider viel zu selten aufgeführte Kantate BWV 63 „Christen ätzet diesen Tag in Metall und Marmorsteine“. Sie teilt mit allen anderen Weihnachtskantaten Bachs das Schicksal immer im Schatten der sechs Kantaten des Weihnachtsoratoriums zu stehen. Dabei haben gerade auch ihre beiden Chöre Ohrwurmpotential.
Der CoroCantiamo hat sich in diesem Jahr erstmalig mit dieser Kantate auseinandergesetzt, aber gleich zweimal: zunächst in ihrer Fassung als Kantate zum Reformationsjubiläum 1717 in Halle und nun in der Weih-nachtsfassung, die wahrscheinlich auch für Halle kurz zuvor entstanden ist.
Daneben richtet sich das Augenmerk des diesjährigen Programmes auf Bachs Zeitgenossen und Freunde Gottfried Heinrich Stölzel und Georg Philipp Telemann. Damit schließt der CoroCantiamo den Kreis zum Telemannjubiläum nach der Aufführung seiner Lukaspassion im Frühjahr. Neben einer grandiosen Weihnachtskantate erklingt auch eine ungewöhnliche Neujahrskantate aus Telemanns Feder, die ebenso wie die Kantaten Stölzels die Besonderheit aufweist, eine konzertierende Orgel einzusetzen. Diese Partie wird von Prof. Dr. Konrad Klek übernommen.
In der nun schon traditionellen Konzertpause werden wieder Glühwein, Kinderpunsch, Speisen und einige Waren für verspätete Weih-nachtsgeschenke angeboten. Der Erlös kommt dem Förderkreis CoroCantiamo e.V. zugute, der damit die aufwendigen Konzertprojekte des Chores unterstützt.
Samstag, 30. Dezember 2017, evang.-luth. Kirche St. Peter und Paul, Erlangen-Bruck, 19 Uhr
...Licht gegeben den Mühseligen
Konzert zum Ende des Kirchenjahres
von I. Pizzetti sowie Motetten von J. Brahms,
M. Reger, G. Meyerbeer und G. Verdi
Samstag, 25. November 2017, Peterskapelle, Nürnberg, 19 Uhr
Sonntag, 19. November 2017, Klosterkirche Münchaurach, 17 Uhr
Ungewöhnliche, selten zu hörende Kompositionen sind ein besonderes
Anliegen des Erlanger CoroCantiamo. Deshalb liegt ein Schwerpunkt
seiner Arbeit auch bei der Wiederbelebung Alter Musik. Dennoch nimmt
sich der Chor auch immer wieder einmal verloren gegangener Tonschöpfungen
späterer Jahrhunderte an. Neben einer Motette von Max
Reger setzt der Chor in seinen Konzerten auch eine Sakralkomposition von
Giacomo Meyerbeer auf das Programm. Der in Deutschland aufgewachsene
und in Frankreich berühmt gewordene Opernkomponist wurde
1856 in Berlin geboren. Die Opern des jüdischen Komponisten waren bis
zum zweiten Weltkrieg auch in Deutschland sehr beliebt. Von ihm wird
eine achtstimmige Komposition über den Sterbepsalm 91 zu hören sein.
Unter dem Titel:
... Licht gegeben dem Mühseligen?
erklingen noch weitere Kompositionen aus dem 19. und beginnenden 20.
Jahrhundert, die sich mit dem Themenkreis Sterben, Tod und Ewigkeit
auseinandersetzen. Neben Meyerbeers Motette, einer Vaterunser-Paraphrase
auf einen Text aus Dantes Göttlicher Komödie von Giuseppe Verdi
und der titelgebenden, kraftvollen Brahmsmotette sind dies vor allem zwei
auf ihre Weise sehr ungewöhnliche Tonschöpfungen von Max Reger und
Ildebrando Pizzetti.
Der CoroCantiamo und sein Chorleiter Marco Schneider nimmt sich einer Reger-Motette an, die in der Art ihrer Vertonung seinesgleichen sucht. Reger wagt sich darin vor bis zur Zwölftonreihe, bewegt sich aber konsequent im tonalen Raum. Allerdings sind seine harmonischen Fortgänge solchermaßen gewagt und schnell, dass das menschliche Ohr - vergleichbar der optischen Täuschung beim Auge - kaum zu folgen vermag. Herausgekommen ist ein ungewöhnliches Klanggebilde höchster Expressivität, das Zuhörer und Ausführenden gleichermaßen einiges abverlangt.
Ganz anders das Requiem des Neoromantikers Ildebrando Pizzetti. In seiner Komposition von 1922 für vier- bis zwölfstimmigen Chor besinnt sich der Italiener auf die mittelalterliche Gregorianik und Techniken der Renaissance. Besonders die der Gregorianik innewohnende, eher „stille“ Ausdruckstiefe verleiht dem Werk hoffnungsvolle Ruhe und einen Klang voll lichter Weite.
...und zu Schafen seiner Weide
!Konzertverlegung!
Das für 1. Oktober 2017 geplante Konzert zur Wiedereröffnung der Klosterkirche Heidenheim kann nicht
gegeben werden wegen Verzögerung der Sanierungsarbeiten.
Kantaten zum Reformationsjubiläum 1717 von Johann Sebastian Bach, Christoph Graupner, Georg Philipp Telemann und dem aus Nürnberg stammenden Johann Krieger zum Teil in erstmaliger Wiederaufführung nach 300 Jahren
Der Blick zurück ist in diesem Jahr des Reformationsjubiläums fast schon zur Normalität geworden. Verschiedenste Veranstaltungen zum Gedenken des Thesenanschlags am 31. Oktober 1517 werden angeboten. Dabei lohnt es sich auch einmal zu schauen (hören), wie unsere Vorfahren mit den jeweiligen Reformationsjubiläen umgegangen sind.
Der Erlanger Kirchenmusiker Marco Schneider hat mit seinem CoroCantiamo und der Capella Regnensis auf historischen Instrumenten verschiedene Kompositionen zum Reformationsjubiläum 1717 zusammengetragen und zu einem bunten Strauß festlicher, zumeist selten oder sogar nie gehörter Musik zusammengebunden. Dabei sind auch verschiedene Generationen vereint: dem relativ „jungen“ Trio Johann Sebastian Bach (1685 – 1750), Christoph Graupner (1683 – 1760) und Georg Philipp Telemann (1681 – 1767) steht mit dem in Nürnberg geborenen und aufgewachsenen Johann Krieger (1651 – 1735) ein Vertreter deren Vätergeneration gegenüber, noch ganz dem Stil des Frühbarock verhaftet. Er schrieb für die drei Tage währenden Festlichkeiten im seinerzeit stolzen Zittau in der Oberlausitz die Musiken, von denen drei im Konzert erklingen.
Neben einer prachtvollen Festmusik Graupners für das Residenzstädtchen Darmstadt und einer Kantate Telemanns für die freie Reichsstadt Frankfurt erklingt die Rekonstruktion einer Kantate, die Bach zu diesem Anlass für Halle geschrieben hatte. Darüber hinaus wird die ursprüngliche Fassung der berühmten Kantate „Ein feste Burg ist unser Gott“ BWV 80 aus der Feder des berühmten, späteren Thomaskantors musiziert.
Chor und Orchester beschäftigen sich seit vielen Jahren mit dem historischen Musizieren, insbesondere auch der Wiederentdeckung vergessener Kompositionen und Komponisten, wie z. B. Christoph Graupner und Gottfried Heinrich Stölzel. Sie legen aber auch großen Wert auf den regionalen Bezug und freuen sich deshalb über den Fund der Noten Johann Kriegers..
Seit diesem Jahr soll unter Federführung des CoroCantiamo die ehemals Nürnberger Konzertreihe „Musik in alten fränkischen Kirchen“ wiederbelebt und auf ganz Mittelfranken ausgeweitet weden. Das letzte Konzert dieser Reihe Anfang August mit Kantaten von Bach, Graupner und Stölzel wurde übertitelt mit „Eine Sternstunde des Chorgesangs“
Karten im Vorverkauf: Kat. A 20,- € Kat. B 15,- €, Kat. C 10,- € zgl. 10 % VVK-Gebühr (Schüler/Studenten erhalten 5,- € Ermäßigung). An der Abendkasse alle Karten mit 4,- € Aufschlag, sowie Hörerplätze (Kat. D) zu 10,- €
Vorverkauf über das Dekanat Leutershausen, Badgasse 2;
die Stadtapotheke Leutershausen, Am Markt 27;
sowie die Touristinformation, Feuchtwangen, Marktplatz 1;
die Buchhandlung Dorn, Bad Windsheim, Kegetstr. 2;
den Ticket-Service-Ansbach, Residenzstr. 2-6;
das Amt für Kultur und Tourismus Ansbach, Johann-Sebastian-Bach-Platz 1
Dienstag, 3. Oktober 2017, Leutershausen, evang.-luth. Kirche St. Peter, 18 Uhr
Erhalt Dein Kirch in Fried auf Erd
Musik der Reformationszeit von Conrad Rein, Caspar Othmayr, Ludwig Senfl
u.a.
Musik der Reformationszeit aus Nürnberg mit Mitgliedern des CoroCantiamo
sowie Werner Kasper, Dulziane
Der Thesenanschlag und der darauf folgende Flächenbrand der Reformation
fiel in eine Zeit großen religiösen Interesses. Der Boden für
die neuen Erkenntnisse war bereitet. Auch in der Kunst war der religiöse
Aufbruch bereits vorgezeichnet. Die Kunst der Nürnberger Kirchen am
Vorabend der Reformation geben davon ein buntes Zeugnis. Auch musikalisch
war dies so. Gleichwohl wurde die Musik zu einem der wichtigsten Träger
der neuen Lehre. So wird im Konzert eine Mess-Komposition von Conrad Rein,
die in Nürnberg sowohl vor als auch nach Einführung der Reformation
in Gottesdiensten musiziert wurde, zu Gehör gebracht. Daneben erklingen
Werke durch rund 100 Jahre Nürnberger Musikgeschichte von Caspar Othmayr,
Ludwif Senfl, Georg Forster, Hans Leo Hassler, Michael Praetorius und Johann
Staden.
Eintritt frei, Spenden erbeten
Sonntag, 15. Oktober 2017, alte Dorfkirche St. Oswald/St. Martin Möhrendorf,
18 Uhr
Mein Herze singt und spielt dem Herren
Seit mehreren Jahren schon ist der CoroCantiamo regelmäßig zu Gast in der Veitskirche. Sie gehört mittlerweile neben St. Peter und Paul in Erlangen-Bruck, der „Heimatkirche“ des Chores zu den regelmäßig bespielten, zumeist historisch bedeutenden Kirchen des Chores. Aus der Kombination von Alter Musik und alten, künstlerisch herausragenden Kirchen ist mittlerweile ein Konzept geworden. So hat der Chor zusammen mit seinem Förderkreis CoroCantiamo eine Nürnberger Konzertreihe aus dem vergangenen Jahrzehnt wieder aufgegriffen und auf ganz Mittelfranken ausdehnt, bei der ausgesuchte Musik in ausgesuchten Kirchen mit kunsthistorischer Bedeutung zur Aufführung kommen sollen.
Neben seinem Engagement für fränkische Komponisten hat sich der Kammerchor in den vergangenen Jahren intensiv der Wiederbelebung vergessener Komponisten aus der Bach-Ära gewidmet und Hörproben davon auch schon in einigen Konzerten seinem Veitsbronner Publikum ermöglicht. In diesem Jahr präsentiert er dies ein weiteres Mal am Sonntag, den 6. August um 18 Uhr mit einem bunten Reigen von Kantaten und Motetten Christoph Graupners, ergänzt durch Kantaten von Gottfried Heinrich Stölzel sowie eine selten aufgeführte Trauungsmusik von Johann Sebastian Bach, der statt dem eigentlich gewählten Graupner schließlich Thomaskantor in Leipzig wurde. Ein Kriterium bei der Wahl der Werke zu diesem Programm war das Thema uneingeschränkter Hoffnung und Freude am Glauben, die sich in einem sommerlichen Konzert mit Sakralmusik widerspiegeln sollen. Oftmals trägt ja die Theologie vergangener Zeiten sehr düstere Gedanken in die Musik ein. Dem Chorleiter Marco Schneider ist tatsächlich eine Auswahl sprühender, barocker Lebensfreude aus fester Glaubenszuversicht gelungen. Die hoffnungsfrohen Kompositionen Graupners bieten einen Querschnitt durch das Schaffen dieses immer noch vergessenen Meisters. Dem schließen sich die Kompositionen der beiden anderen Komponisten an, wobei Stölzel erstmalig in Veitsbronn zu hören sein wird.
In der Konzertpause werden Getränke zum Verkauf angeboten.
15,- Euro (Kirchenschiff; Empore 1 erste Reihe)
11,- Euro (Empore 1, zweite Reihe; Empore 2)
Schüler/Studenten erhalten 50% Ermäßigung
Im Vorverkauf jeweils mit 3,- Euro Ermäßigung
Vorverkauf über das Pfarramt,
Elektro Förster in Siegelsdorf, Hofladen Lämmermann in Hiltmannsdorf
Sonntag, 06. August 2017 – 18.00 Uhr - evang.-luth. Dorfkirche St.
Veit, Veitsbronn
Lukas-Passion (1744) TWV 5:29, Georg Philipp Telemann
Seit mehreren Jahren schon ist der CoroCantiamo regelmäßig zu Gast in der Veitskirche. Sie gehört mittlerweile neben St. Peter und Paul in Erlangen-Bruck, der „Heimatkirche“ des Chores zu den regelmäßig bespielten, zumeist historisch bedeutenden Kirchen des Chores. Aus der Kombination von Alter Musik und alten, künstlerisch herausragenden Kirchen ist mittlerweile ein Konzept geworden. So hat der Chor zusammen mit seinem Förderkreis CoroCantiamo eine Nürnberger Konzertreihe aus dem vergangenen Jahrzehnt wieder aufgegriffen und auf ganz Mittelfranken ausdehnt, bei der ausgesuchte Musik in ausgesuchten Kirchen mit kunsthistorischer Bedeutung zur Aufführung kommen sollen.
Neben seinem Engagement für fränkische Komponisten hat sich der
Kammerchor in den vergangenen Jahren intensiv der Wiederbelebung vergessener
Komponisten aus der Bach-Ära gewidmet und Hörproben davon auch
schon in einigen Konzerten seinem Veitsbronner Publikum ermöglicht.
In diesem Jahr präsentiert er dies ein weiteres Mal am Sonntag, den
6. August um 18 Uhr mit einem bunten Reigen von Kantaten und Motetten Christoph
Graupners, ergänzt durch Kantaten von Gottfried Heinrich Stölzel
sowie eine selten aufgeführte Trauungsmusik von Johann Sebastian Bach,
der statt dem eigentlich gewählten Graupner schließlich Thomaskantor
in Leipzig wurde. Ein Kriterium bei der Wahl der Werke zu diesem Programm
war das Thema uneingeschränkter Hoffnung und Freude am Glauben, die
sich in einem sommerlichen Konzert mit Sakralmusik widerspiegeln sollen.
Oftmals trägt ja die Theologie vergangener Zeiten sehr düstere
Gedanken in die Musik ein. Dem Chorleiter Marco Schneider ist tatsächlich
eine Auswahl sprühender, barocker Lebensfreude aus fester Glaubenszuversicht
gelungen. Die hoffnungsfrohen Kompositionen Graupners bieten einen Querschnitt
durch das Schaffen dieses immer noch vergessenen Meisters. Dem schließen
sich die Kompositionen der beiden anderen Komponisten an, wobei Stölzel
erstmalig in Veitsbronn zu hören sein wird.
In der Konzertpause werden Getränke zum Verkauf angeboten.
Sonntag, 06. August 2017 – 18.00 Uhr - evang.-luth. Dorfkirche St.
Veit, Veitsbronn
Elend, Not, Kreuz, Schmach und Tod
Eine geistliche Abendmusik zur Passion mit der Bachmotette "Jesu, meine Freude" BWV 227 sowie Passionskompositionen aus dem 16. - 18. Jahrhundert
"Elend, Not, Kreuz, Schmach und Tod" singt der Erlanger Kammerchor CoroCantiamo drei- bis sechsstimmige Vokalkompositionen zur Passionsthematik aus Spätrenaissance und Barock. Neben Vertonungen aus der fränkisch-schwäbischen Tradition erklingen eindrucksvolle Passions-Motetten von Andreas Hammerschmidt und dem Leipziger Bach-Vorgänger im Thomaskantorat, Johannes Kuhnau. Höhepunkt ist die Aufführung der Bach-Motette "Jesu, meine Freude" BWV 227. Die Motetten Johann Sebastian Bachs sind allesamt "Leichmotetten", also Gelegenheitskompositionen anlässlich von Trauerfeierlichkeiten. Von den wenigen Werken dieses Genres die der große Thomaskantor geschrieben hat, behandeln gleich zwei Kompositionen Texte aus dem 8. Kapitel des Römerbriefes. In dem erklingenden Werk sind die paulinischen Verse abschnittsweise den Versen des Liedes "Jesu, meine Freude" gegenübergestellt. Es ist in der protestantischen Tradition das Wochenlied zum Sonntag Laetare (4. Passionssonntag). Tatsächlich wird gerade auch in dieser Motette das Heilswerk Jesu in seiner persönlichen Bedeutung für den Christen reflektiert und ist eine ganz eigene Art von "Passionsmusik".
Der CoroCantiamo wurde vor über 25 Jahren von Mitgliedern des Kammerchores an der Universität Erlangen gegründet und stand seit dem unter der Leitung von Marco Schneider, Sänger, Dirigent und Kirchenmusiker an der evang.-luth. Kirchengemeinde St. Peter und Paul in Erlangen-Bruck. Der Chor hat sich in den vergangenen Jahren hauptsächlich der Wiederaufführung vergessener Musik aus Renaissance und Barock gewidmet. Eine der Höhepunkt im Jubiläumsjahr 2014 war die Ersteinspielung von Osterkantaten des Bach-Zeitgenossen Christoph Graupner auf CD. Mit einigen seiner Gesangsschüler, die diesem Chor seit Jahren angehören, gestaltet er das Konzert.
Der Eintritt ist frei. Spenden zur Deckung der Unkosten und zur Förderung größerer Chorprojekte sind willkommen.
Samstag, 01. April 2017, 19 Uhr, kath.Kirche St. Sigismund, Altendorf-Seußling, Hauptstr. 29
Sonntag, 02. April 2017, 17 Uhr, evang.-luth. Peterskapelle, Nürnberg, Kapellenstr. 12
Samstag, 08. April 2017, 18 Uhr, evang.-luth. Johanneskirche, Belgershain, Schloßstraße 1
Sonntag, 09. April 2017, 19 Uhr, evang.-luth. Marienkirche, Unterferrieden, Marienplatz
Singet fröhlich, lasst euch hören....
Konzert mit "A Ceremony of Carols" von Benjamin Britten und "DancingDay" von
John Rutter für Chor und Harfe
sowie deutschen Weihnachtsliedern in Vertonungen aus vier Jahrhunderten
Die reiche musikalische Tradition der Weihnacht hat schon früh fasziniert
und fand in der Musikgeschichte immer wieder seinen Niederschlag. Bereits in
der Renaissance bemühten sich Komponisten, das musikalische Erbe früher
Jahrhunderte zu bewahren und in zeitgemäße Vertonungen zu übersetzen.
Ob der barocke Johann Sebastian Bach, ob die Romantiker, wie Max Reger, oder
die Neutöner des (frühen) 20. Jahrhundert. Sie alle beschäftigten
sich mit dem musikalischen Erbe früherer Zeiten.
Besonders die expressionistischen Komponisten am Übergang von der Neuromantik
zur Moderne, wie z. B. Benjamin Britten und der Nürnberger Hugo Distler
legten ihren Kompositionen häufig Vorlagen aus früheren Jahrhunderten
zugrunde. So schuf Britten in den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts
einen Zyklus über altenglische Weihnachtslieder, "A Ceremony of
Carols" für
Chor und Harfe. Es wurde schnell zu einer seiner beliebtesten
Kompositionen. Der deutlich jüngere John Rutter hat zu Brittens Werk
ein ebenso hinreißendes
Pendant geschrieben: "Dancing Day" für Frauenchor und Harfe.
Beide Werke erklingen in diesem Konzert und werden in Bezug zu
alten, deutschen Weihnachtsliedern gesetzt - in Vertonungen aus
vier Jahrhunderten. Der CoroCantiamo hat dazu für dieses Konzert sowohl
virtuose Chorsätze
von Adam Gumpelzhaimer und Michael Praetorius, als auch stimmungsvolle
Klangschöpfungen
von Max Reger und Hugo Distler zu einem bunten, weihnachtlichen
Reigen zusammengestellt.
17. Dezember 2016, um 19 Uhr in der röm.-kath. Kirche Geburt Mariens von Hannberg
18. Dezember 2016, um 17 Uhr in der röhm.-kath. Kirche St. Kilian, Pretzfeld
O admirabile commercium
Weihnachtliche Musik des 16. und 17. Jahrhunderts
aus Nü und Venedig
Mit Kompositionen von Claudio Monteverdi,
Hans Leo Hassler, Giovanni Gabrieli u.a..
Seit über 25 Jahren ist der CoroCantiamo ein fester Bestandteil im Kulturleben von Erlangen und der gesamten Region. Er hat sich besonders einen Namen gemacht mit dem Wiederentdecken vergessener Musik und Ihrer adäquaten, historisch informierten Aufführung. In den vergangenen 15 Jahren entstand die Tradition der Weihnachtskonzerte in den letzten Tagen des Jahres, beheimatet in der wunderschönen Kirche St. Peter und Paul in Bruck. Diese Konzerte wurden schnell zum beliebten, saisonalen Höhepunkt des Kammerchores.
Immer wieder hat sich der CoroCantiamo auch mit der Musik in der freien Reichstadt Nürnberg und ihrem kulturellen Bezug zu Venedig beschäftigt. Breiten Raum nimmt hierbei die Kunst venezianischer Mehrchörigkeit, also das Musizieren aus verschiedenen Winkeln der Kirche, ein. Wichtigstes Bindeglied dieser kulturellen Achse war der Nürnberger Komponist Hans Leo Hassler (1564 - 1612), der in Venedig gelernt und die neuen Kompositionstechniken nach Deutschland gebracht hat. Er publizierte auch Werke seines Lehrers und Freundes Giovanni Gabrieli (1557 - 1612) in Deutschland. Diese prachtvollen Musiken wurden nachweislich auch in den großen Nürnberger Kirchen zur Aufführung gebracht. So entstand eine kulturelle Achse, die auch Spiegel der wirtschaftlichen Verbindung beider Städte in der Zeit zwischen dem 15. und 17. Jahrhundert war.
Das diesjährige Konzert würdigt diesen musikalischen Reichtum Nürnbergs, ergänzt durch Kompositionen von Schülern und Enkel-Schülern Hasslers. Eine festliche Komposition aus der Feder von Claudio Monteverdi (1567 - 1643) anläßlich seines anstehenden 450. Geburtstags rundet das Programm ab, markiert doch Monteverdi eine Zäsur in der Entwicklung der Mehrchörigkeit in seiner eigenständigen, virtuosen Behandlung der Stimmen. Das Konzert ist ein Gang durch die Vielfalt musikalischer Formen in der Zeit des nachreformatorischen Nürnbergs. So erklingen neben Werken der drei Großen auch Kompositionen der Nürnberger Johann Staden, Erasmus Widmann, Johann Erasmus Kindermann, Paul Hainlein sowie den in Nürnberg gern aufgeführten Michael Praetorius.
In der Konzertpause werden Glühwein und Kinderpunsch zugunsten des Freundeskreis CoroCantiamo e. V. angeboten
29. Dezember 2016, um 19 Uhr in der evang.-luth. Kirche St. Peter und Paul, Erlangen-Bruck
Licht gegeben dem Mühseligen....
Motetten von Brahms, Meeyerbeer, Reger, Pizzetti und Verdi
Der CoroCantiamo hat sich vor allem einen Namen gemacht als Anwalt vergessener Komponisten und Kompositionen.
Dabei stehen das historische Musizieren und die Komponisten der älteren Generation meistens im Fokus.
Ab und an unternimmt der Chor aber auch Ausflüge in die Romantik und die Moderne. So nimmt er sich in diesem Herbst
der Ewigkeitsthematik in der Musik von der Romantik bis zur Neoromantik an und hält auch da Entdeckungen bereit.
Neben der berühmten, musikalisch nach vorne weisenden Brahms-Motette "Warum ist das Licht gegeben dem Mühseligen"
werden auch unbekannte Kompositionen des deutsch-französischen Opernkom- ponisten Giacomo Meyerbeer, von Giuseppe
Verdi sowie das völlig ungewöhnlich gestaltete Requiem für fünf- bis zwölfstimmigen Chor des Italiener Ildebrando Pizzetti
(1880 - 1968) im neoromantischen Stil zu hören sein. Ebenso zukunftsweisend ist die fast schon expressionistisch gestaltete
Motette "Mein Odem ist schwach" op 110,1 von Max Reger, in welcher der Komponist einmalig in seinen Chor- kompositionen
bis zur Zwölftonreihe vordringt und dabei die harmonischen Möglichkeiten der abendländischen Tonalität bis an ihre Grenzen
führt.
Mit diesem Konzert würdigt der CoroCantiamo auch die zwei Jubilare Giacomo Meyerbeer (1791 - 1864) und Max Reger
(1873 - 1916) mir jeweils ungewöhnlichen, selten zu hörenden Kleinodien der Komponisten.
11. November 2016, 19 Uhr, Hl. Kreuz, Erlangen-Bruck
13. November 2016, 18 Uhr, St. Oswald/St. Martin, Möhrendorf
19. November 2016, 19 Uhr, evang.-luth. Kirche St. Veit, Veitsbronn
20. November 2016, 16 Uhr, röm.-kath. Klarakirche, Nürnberg
Mein Herze singt und spielt dem Herren
Kantaten und Motetten der Hoffnung von
Christoph Graupner (1683 - 1760) und Johann Sebastian Bach (1685 - 1750)
Sonntag, 31. Juli 2016 – 18.00 Uhr, evang.luth. Dorfkirche St. Oswald/St. Martin, Möhrendorf
Der CoroCantiamo verantwortet ab dem kommenden Jahr
eine neue Konzertreihe in Mittelfranken. In kunsthistorisch
wertvollen Kirchen werden in loser Folge Konzerte gegeben
und veranstaltet, möglichst auch mit alter Musik und
möglichst fränkischen Bezug.
Auftakt ist in diesem Jahr mit einem Kantatenkonzert in
der alten Dorfkirche von Möhrendorf. Auf dem Programm
stehen selten gehörte Kantaten von Johann Sebastian Bach
und seinem Zeitgenossen Christoph Graupner. Beide
verbindet die Wahl zum Thomaskantor 1722. Während der
eine die Demission seines damaligen Dienstherrn, dem
Landgrafen von Darmstadt verweigert bekam, wurde Bach
schließlich zum Thomaskantor berufen und berühmt.
Graupner verblieb den Rest seines Lebens als fleissiger
Kantatenkomponist am Hofe des Landgrafen von Hessen-
Darmstadt. Der CoroCantiamo bemüht sich seit vielen
Jahren mit seinem Chorleiter Marco Schneider um die
Wiederentdeckung Graupners.
Die hoffnungsfrohen Kantaten dieses Konzertprojektes
spiegeln die Qualität und Experimentierfreude Graupners
wieder. Sie sind allesamt erstmalige Wiederaufführungen
nach rund 260 Jahren. Ebenso zeigt sich in einer selten
aufgeführten Trauungskantate Bachs, also einem
Gelegenheitswerk, dessen Genialität und Freude am Beruf.
Ein Ensemble auf historischen Instrumenten begleitet den
Chor mit seinen Solisten. In der Pause werden Getränke im
Innenhof des Möhrendorfer Rathauses angeboten.
Elend, Not, Kreuz, Schmach und Tod
Eine geistliche Abendmusik zur Passion mit der Bachmotette "Jesu, meine Freude" BWV 277
sowie Passionskompositionen aus dem 16.-18. Jahrhundert
Eine geistliche Abendmusik zur Passion mit der Bachmotette "Jesu, meine Freude" BWV 277
sowie Passionskompositionen aus dem 16.-18. Jahrhundert
Sonntag 06.03.2016 18:00 Uhr, evang.-luth. Kirche St. Peter und Paul, Erlangen-Bruck
Freitag 11.03.2016 19:00 Uhr, Kirche St. Oswald / St. Martin, Möhrendorf
Samstag 12.03.2016 19:00 Uhr, evang.-luth. Kirche St. Veit, Veitsbronn
Sonntag 13.03.2016 18:00 Uhr, Wallfahrtskirche Schmerzhafte Dreifaltigkeit, Schlüsselau
Unter dem Titel Elend, Not, Kreuz, Schmach und Tod
singt der Erlanger Kammerchor CoroCantiamo drei- bis sechsstimmige Vokalkompositionen zur Passionsthematik aus Spätrenaissance und Barock.
Neben Vertonungen aus der fränkisch-schwäbischen Tradition erklingen eindrucksvolle Passions-Motetten von Andreas Hammerschmidt und dem Leipziger
Bach-Vorgänger im Thomaskantorat, Johannes Kuhnau. Höhepunkt ist die Aufführung der Bach-Motette "Jesu, meine Freude" BWV 227.
Die Motetten Johann Sebastian Bachs sind allesamt "Leichmotetten", also Gelegenheitskompositionen anlässlich von Trauerfeierlichkeiten.
Von den wenigen Werken dieses Genres die der große Thomaskantor geschrieben hat, behandeln gleich zwei Kompositionen Texte aus dem
8. Kapitel des Römerbriefes. In dem heute erklingenden Werk sind die paulinischen Verse abschnittsweise den Versen des Liedes
"Jesu, meine Freude" gegenübergestellt. Es ist in der protestantischen Tradition das Wochenlied zum Sonntag Laetare (4. Passionssonntag).
Tatsächlich wird gerade auch in dieser Motette das Heilswerk Jesu in seiner persönlichen Bedeutung für den Christen reflektiert und ist
eine ganz eigene Art von "Passionsmusik".
Der CoroCantiamo wurde vor über 25 Jahren von Mitgliedern des Kammerchores an der Universität Erlangen gegründet und stand seit dem unter der
Leitung von Marco Schneider, Sänger, Dirigent und Kirchenmusiker an der evang.-luth. Kirchengemeinde St. Peter und Paul in Erlangen-Bruck.
Der Chor hat sich in den vergangenen Jahren hauptsächlich der Wiederaufführung vergessener Musik aus Renaissance und Barock gewidmet.
Eine der Höhepunkt im Jubiläumsjahr 2014 war die Ersteinspielung von Osterkantaten des Bach-Zeitgenossen Christoph Graupner auf CD.
Mit einigen seiner Gesangsschüler, die diesem Chor seit Jahren angehören, gestaltet er das Konzert.
Seit über 25 Jahren ist der CoroCantiamo ein fester Bestandteil im Kulturleben von
Erlangen und der gesamten Region. Er hat sich besonders einen Namen gemacht mit
dem Wiederentdecken vergessener Musik und Ihrer adäquaten, historisch informierten
Aufführung. In den vergangenen 15 Jahren entstand die Tradition der Weihnachtskonzerte
in den letzten Tagen des Jahres, beheimatet in der wunderschönen Kirche St. Peter
und Paul in Bruck. Diese Konzerte wurden schnell zum beliebten, saisonalen Höhepunkt
des Kammerchores. In diesem Jahr beschäftigt sich der CoroCantiamo mit der Bedeutung
der Kirchenmusik in Leipzig vor Johann Sebastian Bach. Tatsächlich hatte sich die
dortige Thomaskirche mit ihrem Knabenchor in den gut 100 Jahren vor der Bestallung
Bachs bereits zu einem bedeutenden Kulturzentrum gemausert. Vor einigen Jahren hatte
der CoroCantiamo dies bereits gezeigt mit der Erlanger Erstaufführung des „Actus
musicus auf Weyh-Nachten“ von Johann Schelle und Kantaten Sebastian Knüpfers, beides
Vorgänger Bachs im Amt des Thomaskantors. Mit festlichen Kantaten von Knüpfer und
Schelle, sowie Johann Kuhnau - Bindeglied zu Johann Sebastian Bach - erklingen in
diesem Konzert Werke dreier Kantoren-Generationen an der Leipziger Thomaskirche.
Dazu kommen noch Kompositionen von Johann Rosenmüller, einer der schillernsten Persönlichkeiten
im deutschen Kulturleben, der Knüpfers Vorgänger im Amt des Thomaskantors vertrat
und lange als aussichtsreicher Kandidat für dessen Nachfolge galt.
Mit zum Teil ungewöhnlicher Prachtentfaltung bescherten diese Komponisten der stolzen
freien Reichstadt Leipzig herrliche weihnachtliche Festmusiken. Wie später auch
Bach weisen sie eine Liebe zum protestantischen Kirchenlied auf und wirken trotz
ihrer zum Teil virtuosen Stimmführungen häufig geradezu volkstümlich. Dies macht
die Kritik an Bachs Musikstil zu seinen Lebzeiten in Leipzig verständlich. Das Konzert
zeigt in seiner besonderen Reflektion des weihnachtlichen Geschehens genussvoll
die hohe Qualität der Amtsvorgänger Johann Sebastian Bachs. Darunter sind nicht
nur zahlreiche Erlanger Erstaufführungen, sondern auch erstmalige Wiederaufführungen
nach über 300 Jahren, mühselig für dieses Konzert aus alten Handschriften von Chormitgliedern
und Chorleiter Marco Schneider neu ediert.
In der Konzertpause werden Glühwein und
Kinderpunsch zugunsten des Freundeskreis CoroCantiamo e. V. angeboten
... in ihm leben, weben und sind wir
So. 15. November 2015, 18 Uhr
röm.-kath. Kirche St. Anton, Forchheim
Ein barockes Klanggemälde von Leid, Tod und Hoffnung mit Kantaten, dem Actus tragicus
BWV 106 von Johann Sebastian Bach sowie Vertonungen von Georg Philipp Telemann Christoph
Stolzenberg, Johann Pachelbel, Heinrich Schwemmer
Nachdem der CoroCantiamo aus Erlangen in den vergangenen Jahren desöfteren in Forchheim
zu hören war, ist er auch heuer wieder mit einem ausgesuchten Programm in Klosterkirche
St. Anton zu Gast. Am Volkstrauertag, dem 15. November, erklingen neben dem berühmten
"Actus tragicus" von Johann Sebastian Bach (1685 -1750) Kompositionen zu Vergänglichkeit,
Sterben, Tod und ewigem Leben seiner fränkischen Zeitgenossen Christoph Stolzenberg
(1690 - 1764), Johann Pachelbel (1653 - 1706) und Heinrich Schwemmer (1621 - 1696).
Auch eine eindruckvolle Kantate von Georg Philipp Telemann (1681 - 1767) ist mit
im Programm. So entsteht aus der Mahnung, der Klage und dem Trost verschiedener
Werke mit Solisten und Barockorchester ein klangvolles "Memento Mori", ähnlich einem
Requiem.
Gemein ist allen Kantaten, dass sie mit den zu jener Zeit nicht mehr so häufig gebrauchten
Gamben besetzt sind. Sie besitzen einen besonders intimen Klang und werden in den
verschiedenen Kompositionen durch Violine, Oboe und Blockflöten ergänzt. So entstehen
immer wieder ungewöhnliche, reizvolle Klangeindrücke.
Ein besonderes Hörvergnügen für Freunde Alter Musik.
Der Erlanger Kammerchor CoroCantiamo beschäftigt sich seit vielen Jahren mit den musikalischen Auswirkungen der wirtschaftlichen Achse Nürnberg/Augsburg - Venedig in der Zeit zwischen dem 15. und 17. Jahrhundert. Die freie Reichstadt Nürnberg hatte nach Einführung der Reformation ein besonderes Interesse ihr neues Bekenntnis auch repräsentativ in Kirchenbau, Kunst und Musik auszudrücken. So kam es zu einer Übernahme der prachtvollen venezianischen Kirchenmusik mit ihrer aus verschiedenen Ecken musizierten Mehrchörigkeit. Dies strahlte auch bis nach Mitteldeutschland aus. Der CoroCantiamo bietet in seinem Konzert eine Auswahl dieser Musik kreisend um die Gedenktage St. Peter und Paul (29. Juni) und Johannis (24. Juni) sowie Ostern. Dabei kommen heraus-ragenden Repräsentanten dieses Stiles zum Klingen, wie z. B. Hans Leo Hassler, Giovanni Gabrieli und Michael Praetorius.
Unter dem Titel
Elend, Not, Kreuz, Schmach und Tod
singt der Erlanger Kammerchor CoroCantiamo drei- bis sechsstimmige Vokalkompositionen
zur Passionsthematik aus Spätrenaissance und Barock. Neben Vertonungen aus der fränkisch-schwäbischen
Tradition erklingen eindrucksvolle Passions-Motetten von Andreas Hammerschmidt und
dem Leipziger Bach - Vorgänger im Thomaskantorat, Johannes Kuhnau. Höhepunkt ist
die Aufführung der Bach-Motette "Jesu, meine Freude" BWV 227. Die Motetten Johann
Sebastian Bachs sind allesamt "Leichmotetten", also Gelegenheitskompositionen anlässlich
von Trauerfeierlichkeiten. Von den wenigen Werken dieses Genres die der große Thomaskantor
geschrieben hat, behandeln gleich zwei Kompositionen Texte aus dem 8. Kapitel des
Römerbriefes. In dem heute erklingenden Werk sind die paulinischen Verse abschnittsweise
den Versen des Liedes "Jesu, meine Freude" gegenübergestellt. Es ist in der protestantischen
Tradition das Wochenlied zum Sonntag Laetare (4. Passionssonntag). Tatsächlich wird
gerade auch in dieser Motette das Heilswerk Jesu in seiner persönlichen Bedeutung
für den Christen re?ektiert und ist eine ganz eigene Art von "Passionsmusik".
Der CoroCantiamo wurde vor über 25 Jahren von Mitgliedern des Kammerchores an der
Universität Erlangen gegründet und stand seit dem unter der Leitung von Marco Schneider,
Sänger, Dirigent und Kirchenmusiker an der evang.-luth. Kirchengemeinde St. Peter
und Paul in Erlangen-Bruck. Der Chor hat sich in den vergangenen Jahren hauptsächlich
der Wiederaufführung vergessener Musik aus Renaissance und Barock gewidmet. Eine
der Höhepunkt im Jubiläumsjahr 2014 war die Ersteinspielung von Osterkantaten des
Bach- Zeitgenossen Christoph Graupner auf CD.
Mit einigen seiner Gesangsschüler, die diesem Chor seit Jahren angehören, gestaltet
er das Konzert. Der Eintritt ist frei. Spenden werden zur Deckung der Unkosten und
zur Förderung größerer Chorprojekte sind willkommen.